Dieses "Bunte Monatsheft" hat im Sommer 1951 einiges verändert: Als das erste Micky-Maus-Magazin im deutschen Sprachraum veröffentlicht wurde, begann ein Siegeszug durch die Kinderzimmer Österreichs und Deutschlands. "Nun habt Ihr endlich Euer erstes, eigenes Micky-Maus-Heft, und weil ich darin die Hauptperson bin, möchte ich Euch alle herzlich willkommen heißen!", schreibt in Ausgabe 1 Micky Maus. Das ist jetzt 70 Jahre her – und viel hat sich seither getan. 3300 Ausgaben sind seitdem erschienen, 1,3 Milliarden Hefte wurden verkauft.
Die September-Ausgabe von 1951 ist gleichzeitig auch die Geburtsstunde des Verlags Egmont Ehapa, der noch heute das Magazin herausgibt. Der Verlag nutzt das nahende Jubiläum, um richtig zu feiern: Mit der aktuellen Ausgabe, die am 30. April erscheint, beginnen die Feierlichkeiten. Für den 20. August 2021 ist dann in der Ausgabe 18/ 2021 ein großes Special zum 70. Geburtstag geplant: In "70 Jahre Micky-Maus-Magazin: Das Beste aus 1951 bis 2021" bringt man die besten Geschichten aus sieben Jahrzehnten.
Das Micky-Maus-Magazin ist auch mit Erika Fuchs verbunden, die von 1951 bis 1988 Micky-Maus-Geschichten übersetzte, 1951 Chefredakteurin des Heftes wurde und vor allem durch ihre großartigen Übersetzungen der vielen Carl-Barks-Geschichten berühmt wurde. Sie legte in Donald Ducks Wutausbrüche Poesie, wenn er Goethe und Schiller zitierte. Ihre Übersetzungen der Geschichten von Micky, Donald und den ach so menschlichen Entenhausener Bewohnern haben sicherlich mit zum Erfolg beigetragen.
Das Magazin, das auf dem Höhepunkt seiner Verbreitung in den 1990er-Jahren eine Druckauflage von einer Million Exemplare hatte, wird heute immer noch von gut 600.000 Kindern, Jugendlichen und vielen Erwachsenen gelesen, die verkaufte Auflage liegt jedoch nur noch bei 80.000 Stück. Das liegt wohl auch daran, dass es heute so viele Kinder-Magazine wie noch nie zuvor gab, viele davon auch bei Ehapa-Media herausgegeben. Das Heft war am Anfang ein Monatsheft, kam bald wöchentlich heraus und erscheint heute alle zwei Wochen. In den 1970er-Jahren wurden Beilagen populär: damals noch viele Papier-Beigaben zum Selberbasteln. Heute ist der Gimmick gefragt.