Der Rassismus gegen asiatischstämmige Amerikaner hat in den USA stark zugenommen. Schrecklicher Höhepunkt war vor wenigen Tagen ein Attentat in Georgia, bei dem acht Frauen erschossen wurden, sechs davon waren asiatischstämmig.
Laut einer Statistik waren im vergangenen Jahr 3800 asiatischstämmige US-Amerikaner Opfer von rassistischen Übergriffen. Im Zusammenhang mit dem Corona-Virus hatte der ehemalige Präsident der USA, Donald Trump, oft vom „China Virus“ gesprochen. Schauspielerin Shannon Lee (51), Tochter von Kung-Fu-Legende Bruce Lee, verurteilte, dass man auch von „Kung Flu Virus“ spricht. Die Kampagne „Stop Asian Hate“ macht jetzt auf das Problem aufmerksam. Am vergangenen Samstag gingen in Pittsburgh, USA, viele Menschen auf die Straße, um gegen diese Art des Rassismus zu protestieren.
Die Schauspielerin Sandra Oh (49), bekannt aus „Grey’s Anatomy“, zeigte sich auf der Veranstaltung: „Für viele aus unserer Generation ist dies das erste Mal, dass wir unsere Angst und Wut artikulieren können“, sagte die kanadische Schauspielerin mit koreanischen Wurzeln. Sie appellierte an die Solidarität: „Ich bin stolz, Asiatin zu sein. Ich gehöre hierher.“
Damit erinnert Sandra Oh auch an eine dunkle und wenig bekannte Episode der US-Geschichte, als im Zweiten Weltkrieg 120.000 japanischstämmige US-Amerikaner als „Feinde“ interniert wurden. George Takei (83, bekannt als Hikaru Sulu aus Star Trek) wurde als kleines Kind in den USA inhaftiert – auch er verurteilte jetzt die antiasiatische Rhetorik: „Man sollte sich schämen, was man entfacht hat.“