Otto Schenk ist eine Institution: sein Stil, seine Körpersprache, seine grantelnde Rhetorik. Der große österreichische Schauspieler, Kabarettist und Tausendsassa ist am Freitag auf ORF III um 21.50 Uhr in einer  Aufzeichnung von Amelie Niermeyers "Kirschgarten"-Inszenierung aus dem Theater in der Josefstadt zu sehen. Die Premiere fand bereits im Dezember 2019 statt, mit Otto Schenk in der Rolle des gebrechlichen alten Dieners Firs. Live-Auftritte von ihm werde es nicht mehr geben, sagt Schenk im neuen "News": "Es war der Abschied."

"Ich kann ja nicht mehr gehen. Auf der Bühne muss man sich bewegen können, und das kann ich rein physisch nicht mehr. Nur noch hoppeln. In der Rolle hab ich das noch benützen können: durch eine Welt taumeln, die es für mich kaum mehr gibt", sagt der 90-Jährige. Die TV-Aufzeichnung "war ein Test, ein Versuch, ob es überhaupt noch möglich ist", so Schenk. "Meine Todesszene wurde vorweg aufgezeichnet, was sehr angenehm war. Sterben auf der Bühne gelingt mir noch, aber das Risiko war, dass diese eine Szene wirklich erspielt werden muss. Die anderen Szenen hätte man noch während des Probens streichen können."

Nicht ganz ausschließen will der Publikumsliebling, noch die eine oder andere seiner beliebten Lesungen halten zu können: "Die Leute hören mir zu, wenn ich auftrete, und aufs Podium kann ich noch geführt werden."

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