Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) betont nach einer Videokonferenz mit den Autoren zweier deutscher Studien sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kulturbranche und der Bundesländer die relative Sicherheit des Kunst- und Kulturbetriebs. „Wir haben immer gesagt, dass das Infektionsrisiko im Theater-, Kino-, Opern- oder Konzertsaal ein kalkulierbares ist. Dass das jetzt auch mehrere Studien bestätigen, ist erfreulich“, so Mayer am Freitag. „Gleichzeitig müssen wir die Gesamtsituation im Auge behalten. Etwaige Öffnungsschritte sind natürlich weiterhin vom Verlauf des allgemeinen Infektionsgeschehens abhängig.“
Bei der Videokonferenz am Freitagnachmittag berichteten einerseits Wolfgang Schade vom Fraunhofer Heinrich Hertz Institute und andererseits Martin Kriegel von der TU Berlin über die Ergebnisse ihrer jüngsten Studien.
Das Fraunhofer Institut hat in einer Aerosol-Studie im Auftrag des Konzerthauses Dortmund experimentell die Ausbreitung von Aerosolen und die CO2-Belastung in einem Konzertsaal erforscht und dabei nachgewiesen, dass bei entsprechender Lüftung und unter Berücksichtigung eines herkömmlichen Mund-Nasen-Schutzes (also auch ohne FFP2-Maske) eine Infektion im Saal nahezu ausgeschlossen werden kann.
"Geringe Infektionswahrscheinlichkeit"
Die TU Berlin hat indes in ihren Berechnungen die Aerosolbelastung verschiedener Innenräume mit unterschiedlichen Sicherheitsvorkehrungen und Präventionskonzepten verglichen und dabei das Risiko, sich in Kulturveranstaltungen zu infizieren, unter den geringsten Infektionswahrscheinlichkeiten gereiht.
„Die Studien zeigen, dass die Kultur – von der Staatsoper bis zum kleinen Bühnenverein – sichere Räume für Kulturerlebnisse bieten kann“, so Mayer. „Es ist mir wichtig, den Menschen sagen zu können, dass niemand im Publikum Angst haben muss, sobald es wieder losgehen kann.“
An der Videokonferenz am Freitag nahmen neben der Staatssekretärin für Kunst und Kultur und den Studienautoren auch der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer, die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler, der steirische Kulturlandesrat Christopher Drexler und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer teil. Christopher Drexler: „Die vorliegenden Studienergebnisse sind ausgesprochen ermutigend. Sie zeigen, dass die Kulturstätten mit den vorhandenen Präventionskonzepten nachgerade privilegiert sichere Orte sind. Angesichts dessen sehe ich mich in meiner Forderung an die Bundesregierung bestärkt, bei den nächstmöglichen Öffnungsschritten jedenfalls die Kultur zu berücksichtigen.“