Bei den Ausgrabungen auf der archäologischen Stätte von Pompeji in Süditalien ist Wissenschaftern ein spektakulärer Fund gelungen: Die Archäologen entdeckten im Bereich einer Vorstadtvilla die intakten Leichen von zwei Männern, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA am Samstag. Dabei dürfte es sich um die sterblichen Überreste eines Sklaven und seines Herren handeln.
Die Fachleute zeigten sich begeistert, wie viele Details über das Duo, etwa zu ihrer Kleidung, sie ermitteln konnten. Die beiden Männer seien nach dem Ausbruch des Vesuvs auf der Flucht gewesen. Bei dem Herren dürfte es sich um einen Mann um die 40 Jahre handeln, der Sklave dürfte zwischen 18 und 23 Jahre alt gewesen sein.
Das ältere Opfer sei aufwendiger gekleidet gewesen und habe eine Tunika und einen Wollmantel getragen, vermuten die Wissenschafter nach ihren Analysen. Der jüngere Mann hatte eine Tunika an. Veränderungen an seiner Wirbelsäule deuten auf schwere körperliche Arbeit hin.
Die Ausgrabungen an der Villa in Civita Giulina, rund 700 Meter nordwestlich von Pompeji, liefen schon länger. 2017 seien dort auch Pferde-Überreste entdeckt worden. Die Wissenschafter haben in den vergangenen Monaten auch während des Lockdowns ihre Arbeiten fortgeführt. Der Direktor der archäologischen Parks von Pompeji, Massimo Osanna, sprach von einem beeindruckenden Fund, der innovativen Techniken bei den Ausgrabungen zu verdanken sei.
Die jetzt vorgestellten Ergebnisse über die Männer wurden möglich, weil die Skelette in Hohlräumen unter erstarrter Vulkan-Asche gelegen hätten, hieß es. Die Forscher nutzten Laser und Computeranimationen. Nach einer schon lange angewandten Methode konnten dann Abgüsse der Körper gefertigt werden.
Die antike Stadt Pompeji wurde im Jahr 79 nach Christus von der Asche des Vesuvs verschüttet. Nach wie vor werden bedeutende Funde in der Ausgrabungsstätte bei Neapel gemacht. Pompeji ist eine der berühmtesten archäologischen Stätten der Welt und gehört zu den meistbesuchten Attraktionen in Italien.