Die Reaktionen fielen dabei gemischt aus. "Grundsätzlich begrüßt" wurde die Maßnahme von den NEOS, jedoch sei es "absurd, einen Schutzschirm zu präsentieren, ohne gleichzeitig auch nur irgendetwas Konkretes dazu zu sagen", ärgerte sich Kultursprecher Sepp Schellhorn. Es sei unklar, wer unter welchen Umständen den Schutzschirm in Anspruch nehmen kann. SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda freute sich, dass "der Protest der Kultur- und Veranstaltungsszene und auch der Druck der Opposition erfolgreich" gewesen sei. "Wesentlich ist nun, dass es nicht nur bei vollmundigen Ankündigungen bleibt, sondern die Hilfen auch ankommen."
Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer zeigte sich erfreut, "dass die Regierung das WKÖ-Konzept für den Schutzschirm übernimmt". Die Veranstaltungswirtschaft trage mit 8,9 Mrd. Euro 3,4 Prozent zur Wirtschaftsleistung Österreichs bei und sichere 144.000 Arbeitsplätze, erklärte Mahrer laut Mitteilung. Mit Zulieferern seien es 250.000 mit dem Sektor verknüpfte Jobs.
Mit der nun zugesagten staatlichen Unterstützung werde die dringend nötige Planungssicherheit für die Eventbranche und viele vor- und nachgelagerten Bereiche und Branchen geschaffen, sagte Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf. "Um Messen, Kongresse oder Tagungen veranstalten zu können, braucht es oftmals viele Monate oder sogar Jahre Vorlaufzeit für die Planung. Aufgrund von Corona leben die Betriebe in ständiger Unsicherheit, ob und unter welchen Auflagen ein Event stattfinden kann."
Der "Schutzschirm", der noch vom Nationalrat beschlossen und von der EU-Kommission abgesegnet werden muss, soll Veranstaltern von Kongressen, Tagungen, Konzerten, aber auch Theatern Planungssicherheit geben. "Wir gehen davon aus, dass der Schutzschirm mit Beginn November in Kraft treten kann", sagte Köstinger. "Ein großer, internationaler Kongress kann ebenso profitieren wie ein Kulturfestival oder ein Theater am Land", sagte Kulturstaatssekretärin Mayer. Im Kulturbereich soll er etwa für Rock- oder klassische Konzerte ebenso Sicherheit bieten wie für eine Kabarettreihe. "Der Schutzschirm soll ein Anreiz sein, soll Sicherheit geben, damit die Veranstalter wieder beginnen zu planen", sagte sie.
Fest stehe, dass für den Fall, dass die Veranstaltung, obwohl sie coronakonform geplant wurde, wegen steigender Infektionszahlen und entsprechender Maßnahmen abgesagt werden muss, werden nicht stornierbare Kosten etwa für die Raummiete, Personalkosten oder die Konferenztechnik vom Staat übernommen. Auch wenn die Veranstaltung nicht ganz abgesagt wird, aber nur mit reduzierter Gästezahl stattfinden kann, soll der Schutzschirm greifen, so Köstinger. Laut Kogler wolle "all diesen, die innovativ sind und ein Risiko auf sich nehmen" eine gewisse Sicherheit geben.