In der deutschen Musikindustrie gibt es in der Krise auch Positives zu berichten: 783,7 Millionen Euro erlöste die Branche mit Musik aus dem Internet, CDs und Vinylplatten.
Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung von 4,8 Prozent. Das klingt gut. "Verantwortlich für das positive Ergebnis ist das weiter auf hohem Niveau dynamisch wachsende Audio-Streaming, das um 20,7 Prozent zulegte und seine Position als umsatzstärkstes Format weiter ausbauen konnte", teilte der Bundesverband Musikindustrie (BVMI) am Donnerstag in Berlin mit. Schaut man sich die Erlöse genauer an, fällt jedoch auf: Die CD leidet weiter schwer. Im Vergleich zum Vorjahr wurden um 22,9 Prozent weniger CDs gekauft. Das wird zum Teil auf Corona zurückgeführt, da der stationäre Handel Umsatzrückgänge zu verzeichnen hatte. Auch beim Verkauf von Downloads konnte man nicht positiv reüssieren: Minus 22,5 Prozent - wenn man das erste Halbjahr mit dem Vergleichszeitraum von 2019 vergleicht.
Bergauf geht es jedoch beim Streaming: "Audio-Streaming habe mit 65,7 Prozent den größten Anteil an den Brancheneinnahmen, es folgten die CD mit 20 Prozent, Downloads mit 5,1 Prozent und Vinylplatten mit 4,5 Prozent", heißt es in einer Aussendung. Aufwärts geht es jedoch nach wie vor bei den Vinylverkäufen: Plus 4,6 Prozent im ersten Halbjahr 2020. Für den Live-Sektor sei die Krise jedoch groß, sagte der Vorstand des Bundesverbandes der Musikindustrie Florian Drücke.