Der italienische Filmkomponist Ennio Morricone, der am Montag in Rom im Alter von 91 Jahren gestorben ist, hat für sich selber eine Todesanzeige geschrieben, die am Dienstag in den wichtigsten Tageszeitungen Italiens geschaltet wird. Darin bittet er um eine Trauerzeremonie in privater Form. "Ich will nicht stören", schrieb der gebürtige Römer.
"Ich, Ennio Morricone, bin gestorben. Das kündige ich allen Freunden an, die mir stets nahe gestanden sind und auch jenen, die ferner sind und die ich mit großer Liebe grüße. Es ist unmöglich alle zu nennen", so der Maestro.
Ausdrücklich nannte Morricone seine drei Schwestern und ihre Angehörige, sowie seine Kinder und Enkelkinder. "Ich hoffe, dass sie begreifen, wie sehr ich sie geliebt habe", so Morricone. Sein letzter Gedanke galt seiner Frau Maria. "Ich beteuere ihr meine außerordentliche Liebe, die uns zusammengehalten hat und die ich schweren Herzens verlasse. Ihr gilt mein schmerzhaftester Abschied", so der Filmmusik-Komponist.
Die Gemeinde Rom will Morricone einen Saal im Musikauditorium "Parco della Musica" widmen. "Morricone schien unsterblich. Er hat Millionen Menschen mit seiner Musik Freude geschenkt", kommentierte die römische Musikakademie Santa Cecilia, die der Komponist als Jugendlicher besucht hatte.