Auf die Frage „Kannst du kochen?“ antworten die meisten Leute, wenn sie zumindest ein bisschen mehr können als eine Eierspeise, mit einem Ja, gefolgt von einem selbstbewussten Kreuzerl in der Kategorie Hobbykoch. Bis man bei „Crazy Delicious“ (Netflix) hängen bleibt. Eine Kochshow, in der pro Sendung drei Hobbyköche gegeneinander antreten. Bei der Sendung hängen zu bleiben, ist grundsätzlich nicht schwer, denn das Studio ist eine Art psychedelischer, quietschbunter Alice-im-Wunderland-Garten, der so vollgestopft ist wie ein Supermarkt. Comedienne Jayde Adams erweist sich als schräg-sympathisch-zynische Gastgeberin, die Jury besteht aus drei Vertretern der Spitzengastronomie: Carla Hall, Heston Blumenthal und Niklas Ekstedt.
Und dann wären da die Kandidaten: Von der Studentin bis zum Sozialarbeiter tischen die Herrschaften stockhohe Torten, rauchende Pizzavulkane, eine als Grillschinken getarnte Melone oder in vier Stunden ein Festmahl für mehrere Personen auf. Und schlagartig wird einem klar: Wer nur vor dem Fernseher sitzt, bei dem bleibt eben zwangsläufig auch die Küche kalt, und das Können köchelt auf Sparflamme. Aber was soll man machen? Kochsendungen sind wie Dragee-Keksi, wenn man nur aufhören könnte!