Axel Spörl, der erst am 4. Mai als Geschäftsführer der Art for Art Theaterservice GmbH angetreten war, ist bereits wieder zurückgetreten. Die Bundestheater bestätigten am Donnerstag eine Meldung des "Kurier". "Axel Spörl hat heute der Bundestheater-Holding seinen sofortigen Rücktritt von der Funktion als Geschäftsführer der Gesellschaft und von seinem Dienstvertrag bekannt gegeben", heißt es.
Die Bundestheater-Holding hat Spörls Rücktritt mit sofortiger Wirkung angenommen. In den vergangenen Tagen hatte der "Kurier" Recherchen veröffentlicht, die massive Zweifel an Angaben zum bisherigen Lebenslauf und der Ausbildung Spörls weckten. Den Beweis für die Existenz seiner Dissertation scheint Spörl, der angab, 1996 in Würzburg promoviert worden zu sein, bisher schuldig geblieben zu sein, so der "Kurier".
Im Rahmen des von einem Personalberater begleiteten Auswahlverfahrens seien die von den Bewerberinnen und Bewerbern angegebenen Ausbildungswege sehr wohl verifiziert und Referenzen eingeholt und geprüft worden, hieß es am Donnerstag seitens der Holding. "Weder der Experten-Jury noch dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport lagen bei ihrer Entscheidung für Herrn Spörl irgendwelche Hinweise auf Ungereimtheiten oder falsche Angaben durch das Personalbüro vor."
Was davor geschah
Spörl, der bis Ende 2019 Geschäftsführer des Paketdienstes General Logistics System (GLS) war und sich mit seiner Bewerbung gegen 36 Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzte, waren bei seiner Bestellung Rosen gestreut worden. Er habe "durch seine Persönlichkeit und fachliche wie soziale Kompetenz" beeindruckt, meinte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek (Grüne), "Spörls eigener Anspruch an hohe Qualität und seine Fertigkeiten aus der Logistik sind gute Voraussetzungen, dieses großartige Unternehmen erfolgreich weiterzuentwickeln", zeigte sich auch Bundestheater-Holding-Geschäftsführer Christian Kircher beeindruckt.
Die weiteren Schritte zur Besetzung der nun wieder offenen Stelle des Geschäftsführers der Art for Art Theaterservice GmbH sollen nach Abstimmung mit dem Ministerium in den nächsten Tagen bekannt gegeben werden.