"Nicht die Fremde war das Gefährliche, es war die Heimat“, schreibt Lilian Faschinger in ihrem bisher letzten Roman „Die Unzertrennlichen“ (2012). Ihrer Heimat Steindorf am Ossiachersee hat sie schon früh den Rücken gekehrt, zuerst Richtung Graz, wo sie Anglistik und Geschichte studierte, später zog es sie nach Wien und Paris. In der französischen Hauptstadt, wo sie eine Zeit lang gelebt hat, spielt auch ihr raffiniert gebauter Erzählzyklus „Paarweise“ (2002), in dem sie acht Episoden erzählt, deren Protagonisten auf unterschiedlichste Art miteinander verbunden sind. Geschickt verflochten sind auch die Geschichten der Hauptpersonen in Faschingers Roman „Wiener Passion“, in der es um Siegmund Freuds Tochter, ein mörderisches Dienstmädchen, vor allem aber um die Stadt Wien geht.
Karin Waldner-Petutschnig