Der Pariser Louvre bleibt aus Angst der Mitarbeiter vor dem Coronavirus vorerst geschlossen: Die Angestellten des meistbesuchten Museums der Welt legten am Montag den zweiten Tag in Folge die Arbeit nieder, wie die Gewerkschaft CGT mitteilte. Die Louvre-Leitung rief Touristen mit Tickets auf, per Mail eine Erstattung zu beantragen. Vor dem Museum warteten dutzende Menschen vergeblich auf Eintritt.
In Frankreich haben Angestellte ein sogenanntes Rückzugsrecht von ihrer Arbeit, wenn eine "schwere und unmittelbare Gefahr für ihr Leben oder ihre Gesundheit" besteht. Von diesem Recht machten die Louvre-Mitarbeiter wie schon am Sonntag Gebrauch.
Das französische Gesundheitsministerium erklärte dagegen, die Schließung des Louvre oder eines Freizeitparks wie Disneyland seien aus Sicht der Regierung "nicht erforderlich". Dort seien Menschen nicht eng zusammengedrängt, die Übertragungsgefahr daher nicht groß.
Norditalien: Kulturszene bemüht sich um Normalität
Norditalien bemüht sich weiterhin um die Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie, einige Maßnahmen werden jedoch gelockert.Kirchen und Mussen machen wieder auf, allerdings soll ein starker Besucherandrang vermieden werden. Natürlich will man auch in die Normalität zurückkehren lassen: Anlass zur Hoffnung gab am Montag die Wiedereröffnung der Museen sowie des Doms, das Wahrzeichen der lombardischen Hauptstadt. Seit Montag ist die gotische Kathedrale wieder offen. Vier Japaner waren die ersten Touristen, die den Dom betraten.
In den drei am stärksten von der Epidemie betroffenen Regionen Lombardei, Emilia Romagna und Venedig bleiben Turnhallen und Sportanlagen geschlossen. Kultur- und Sportevents werden weiterhin nicht stattfinden können.
Abgesagt ist auch die Pariser Buchmesse, der Salon du livre, das größte französische Branchenereignis, sollte vom 20. bis zum 23. März stattfinden. Es dürfe kein Risiko eingegangen werden, erklärte der Vorsitzende des Branchenverbandes Syndicat national de l'édition (SNE), Vincent Montagne. Zu der Veranstaltung auf dem Pariser Messegelände wurden rund 160.000 Menschen erwartet.
Die Leipziger Buchmesse vom 12. bis 15. März findet dagegen planmäßig statt.