Wenn am Dienstag in London die beiden Branchentanker Sotheby's und Christie's in die Auktionswoche starten, dürften auch wieder die Werke einiger österreichischer Künstler den Besitzer wechseln. Bereits am Abend, wenn Sotheby's mit Impressionisten, Surrealisten und der Moderne den Auftakt feiert, kommt Oskar Kokoschkas Bildnis "Dr Robert Freund II" unter den Hammer.

Das Werk aus 1932, mit dem der Maler einen deutschen Verleger porträtierte, geht mit einem Schätzpreis zwischen 352.000 und 470.000 Euro ins Rennen. Damit liegt das Gemälde allerdings um einiges hinter dem Hauptlos des Abends: Camille Pissarros "Bauersfrau beim Verbrennen von Ästen"  von 1888 wird auf einen Wert zwischen 9,4 und 14,1 Mio. Euro geschätzt. Dahinter folgt Paul Signacs "Das Goldene Horn, am Morgen" aus 1907, das die Experten auf 5,9 bis 8,2 Mio. Euro taxieren. Am Mittwoch setzt sich die Auktion untertags fort, bevor sich am 11. und 12. Februar bei Sotheby's die zeitgenössische Kunst anschließt.

Für Tamara de Lempicka werden mehr als 14 Millionen Euro erwartet

Bei Christie's indes stehen am Mittwoch ebenfalls Impressionismus und Moderne am Programm, wobei hier die mutmaßlichen Toppreise durch Alberto Giacomettis "Drei schreitende Männer" aus 1950 oder Tamara de Lempickas "Porträt der Marjorie Ferry" (Schätzpreis jeweils zwischen 9,5 und 14,3 Mio. Euro) erzielt werden dürften. Ein Blumeninterieur von Pablo Picasso von 1953 indes wird zwischen 8,3 und 11,8 Mio. Euro geschätzt. In dieser Auktion findet sich auch Egon Schieles von 1913 stammender "Weiblicher Akt" auf der Front respektive "Bildnis des Pianisten Roderick Mackey" auf der Rückseite, dessen Erlös auf zwischen 295.400 und 413.600 Euro prognostiziert wird. Andere Summen werden da für die Surrealisten erwartet, die am gleichen Tag unter den Hammer kommen, mit Rene Magrittes "A la rencontre du plaisir" an der Spitze, das auf bis zu 14,3 Mio. Euro geschätzt wird.

Tags darauf geht es bei Christie's mit den Impressionisten und Modernen weiter, wobei hier gleich drei Österreicher im Talon sind. Oskar Kokoschkas "Wien, Blick vom Liebhartstal II" wird zwischen 176.400 und 236.340 Euro geschätzt, sein Bildnis "Elisabeth Gesinus-Visser" auf 35.450 bis 59.000 Euro. Und schließlich findet sich hier ein 1956 nachgegossenes Bronze-Selbstbildnis von Egon Schiele mit einem Schätzpreis von wohlfeilen 5.900 Euro bis 8.270 Euro. Den Abschluss dieses Reigens bildet ebenfalls am Donnerstag die Auktion mit Papierarbeiten der Impressionisten und Modernen, unter denen sich gleich sieben Klimt und ein Schiele einreihen. Schieles "Vorstandskanzlei der k. u. k. Konsumanstalt Wien" könnte hier nach Schätzpreis bis zu 70.900 Euro erzielen, während die sieben Klimt-Zeichnungen auf Schätzpreisen liegen, die sich zwischen 21.270 Euro und 141.800 Euro bewegen.