Der amerikanische Literaturkritiker und Essayist George Steiner ist am Montagabend in Cambridge in England im Alter von 90 Jahren gestorben. Das berichteten britische und amerikanische Medien unter Berufung auf Steiners Sohn. Der amerikanische Literaturwissenschaftler war vor allem wegen seiner analytischen Brillanz und intellektuellen Sprachgewalt bekannt.
Er hatte sich noch bis ins hohe Alter am Wissenschaftsbetrieb beteiligt, unter anderem mit Gastvorlesungen. In Cambridge lebte Steiner mit seiner Frau, der britischen Historikerin Zara Schakow.
Menschliche Fähigkeiten
Das Werk des 1929 bei Paris geborenen Steiner - sein Vater war jüdischer Bankier aus Wien - kreiste um die menschliche Fähigkeit zu sprechen und zu schreiben. Zu den Themen Steiners zählten neben Sprache und Literatur auch Religion, Musik, Malerei und Geschichte. Zuletzt erschien sein Buch "Grammatik der Schöpfung" (2001).
1940, im Alter von elf Jahren, war Steiner mit seinen Eltern nach New York emigriert. Er studierte später in Paris und Chicago, war dann an der Harvard Universität und promovierte in Oxford zum Dr. phil.. Steiner lehrte unter anderem an den Universitäten Princeton, Yale, New York und Genf, ehe er 1994 an seine frühere Wirkungsstätte Oxford zurückkehrte. George Steiner erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen.