Der Regisseur Michael Haneke ("Die Klavierspielerin", "Das weiße Band", "Liebe") ist um eine Auszeichnung reicher. Der 77-Jährige erhielt am Dienstagabend in Wien das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
In seiner Laudatio zur Verleihung des zweithöchsten deutschen Ordens betonte der deutsche Botschafter in Österreich, Ralf Beste, dass Haneke als Filmemacher ein Antipode des Popcorn-Kinos sei. "Als europäischer Künstler schöpfen Sie aus dem Vollen der europäischen Vielfalt", sagte Beste.
Der Österreicher Haneke, der 2013 für das Altersdrama "Liebe" den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhalten hatte, bedauerte in seiner kurzen Dankesrede, dass nur wenige Filmemacher solche Auszeichnungen erhielten.
Der in München geborene Regisseur war 2018 in den Orden Pour le Mérite aufgenommen worden. Protektor des Ordens mit seinen handverlesenen Mitgliedern ist der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Durch diese Mitgliedschaft wurde nun das bereits 2012 an Haneke verliehene Bundesverdienstkreuz 1. Klasse um eine Stufe aufgewertet.