Hauptevent der "Langen Nacht" des Vereins "LIFE+" von Gery Keszler war ein nächtlicher Benefiz-Abend im Stephansdom. "Gott will, dass keine und keiner sich ausgeschlossen fühlt, er will, dass alle sich geborgen fühlen", sagte Kardinal Christoph Schöborn. Zugunsten des Malteser-Aids-Hospizes "Brotherhood of Blessed Gerard" in Südafrika gestalteten unter dem Motto "Better togther" Künstler wie Conchita Wurst, Andreas Schager, Lidia Baich, Cesar Sampson, Martin Haselböck, Sunnyi Melles, Chris Lohner, Dorretta Carter sowie die Blechbläser der Bruckner Universität Wien und der Dommusik Wien St. Stephan einen Abend mit musikalischen Darbietungen und Lesungen.

Kardinal Schönborn und Dompfarrer Toni Faber hatten den Dom zum bereits dritten Mal für die von Gery Keszler organisierte Aids-Charity geöffnet. Schönborn dankte laut Kathpress "allen, dass sie ein großes Herz haben und die Menschen nicht vergessen, die unsere Hilfe brauchen". Die Mitwirkenden und Besucher des Benefizabends wolle er ausdrücklich nicht nur als "Gäste" begrüßen, betonte der Kardinal zudem, "denn Sie sollen wissen: In diesem Dom sind wir alle zu Hause. Es ist das Dach über der Seele, das in diesen Steinen zum Ausdruck kommt und das wir so sehr brauchen."

Keszler dankte Schönborn "für das Vertrauen" und die mehrfachen gemeinsamen Veranstaltungen. Gemeinsam stehe man für ein "Errichten von Brücken und das Reichen von Händen". Texte und Musik des Abends beschäftigten sich durchgängig mit dem Motiv der Sehnsucht nach Engeln. In Sachen Engagement für Menschen mit HIV/Aids könne "jede und jeder ein Engel sein", sagte Keszler. Engel seien aber auch "Türöffner für alle, die fern zu Kirche stehen, denn Engel haben keine Berührungsängste. Sie bewerten nicht nach Lebenssituationen oder Religion. Sie sind ein Symbol für Solidarität, wenn nicht das Symbol für Solidarität."

Die Einnahmen des Events kommen dem "Brotherhood of Blessed Gerard" Malteser-Aids-Hospiz in der südafrikanischen Region KwaZulu-Natal zugute, das vom deutschen Benediktinerpater Gerhard Lagleder geleitet wird. Die Einrichtung kümmert sich derzeit um rund 700 Patienten, meist Frauen und Kinder, deren Versorgung mit lebenswichtigen HIV-Medikamenten für antiretrovirale Therapien nicht gesichert ist. Die Kosten für einen Patienten betragen dabei 93 Euro im Monat - an dem Betrag orientierten sich auch die Preise für etliche der Sitzplatzkarten bei der Benefizveranstaltung im Stephansdom.