Auch nach der Ankündigung der Osterfestspiele Salzburg, sich nach 2022 vom künstlerischen Leiter Christian Thielemann und der Sächsischen Staatskapelle Dresden als Residenzorchester zu trennen, sind die Wunden noch nicht geleckt. Jetzt entspinnt sich ein Schlagabtausch zwischen dem scheidenden Geschäftsführenden Intendanten Peter Ruzicka und seinem designierten Nachfolger Nikolaus Bachler.
Anlass war ein Interview Bachlers - er löst Ruzicka (dessen Vertrag ausläuft) im kommenden Jahr als kaufmännischen Chef ab und wird ab 2022 auch Intendant - in den "Salzburger Nachrichten" vom 28. September, in dem Bachler meinte: "Wenn jetzt die Osterfestspiele und ihr Intendant [...] kommunizieren, wie wirtschaftlich solide sie dastünden, muss ich lachen. In den Vorjahren wurde von den Reserven gezehrt - aus dem Förderverein und aus Rückstellungen für schließlich gewonnene Prozesse infolge des Finanzskandals. 2021 wird alles aufgebraucht sein."
"Rufschädigende Behauptungen"
In einer Stellungnahme, die der APA vorliegt, weist Ruzicka diese Aussage als "rufschädigende unwahre Tatsachenbehauptungen" zurück. Die Osterfestspiele hätten "in dem fraglichen Verantwortungszeitraum [...] nicht von Reserven des Fördervereins gezehrt". Die beiden Reservefonds des Vereins in der Höhe von 750.000 Euro und 650.097 Euro seien zu keinem Zeitpunkt angetastet worden. Auch die Behauptung, dass die Reserven aus Rückstellungen für gewonnene Prozesse infolge des Finanzskandals im Jahre 2021 aufgebraucht worden seien, sei unrichtig. Nach Abschluss des Haushaltsjahres 2021/22 würden noch Rückstellungen in Höhe von 264.902,23 Euro als Reserve zur Verfügung stehen, über die für künstlerische Zwecke bei den Osterfestspielen 2023 verfügt werden kann. "Auch die genannten Reservefonds des Fördervereins werden erforderlichenfalls zur Verfügung stehen", so Ruzicka