Die Osterfestspiele Salzburg stünden schlechter da, als zuletzt vom amtierenden Intendanten Peter Ruzicka versichert, betont sein designierter Nachfolger KlausBachler im aktuellen Interview mit den "Salzburger Nachrichten" (Samstagsausgabe): "Wenn jetzt die Osterfestspiele und ihr Intendant [...] kommunizieren, wie wirtschaftlich solide sie dastünden, muss ich lachen."
"In den Vorjahren wurde von den Reserven gezehrt - aus dem Förderverein und aus Rückstellungen für schließlich gewonnene Prozesse infolge des Finanzskandals. 2021 wird alles aufgebraucht sein", so Bachler, der nach dem Auslaufen der Verträge mit dem künstlerischen Leiter ChristianThielemann und der Staatskapelle Dresden als Residenzorchester 2022 ab 2023 die Osterfestspiele umbauen möchte.
"Herr Thielemann hat es auf die Spitze getrieben"
Dass es zum Konflikt zwischen ihm und Christian Thielemann gekommen sei, habe zentral dieser zu verantworten, so Bachler: "Er war ein Jahr weder zu einem Gespräch noch zu einem Austausch noch zu irgendetwas bereit." Stattdessen habe er es auf Streit angelegt: "Herr Thielemann hat es auf die Spitze getrieben: Er oder ich. [...] Dann muss er auch damit rechnen, dass dann einmal eine Entscheidung für oder gegen ihn fällt."
Offen hielt sich Bachler, ob es nach 2022 zu einem verstärkten Engagement von TeodorCurrentzis und seiner MusicAeterna bei den Osterfestspielen kommen könnte. "Ich habe einen guten Draht zu Teodor. Er ist einer der interessantesten Künstler seiner Generation. Doch er ist auch im Sommer wichtig, daher bin ich zurückhaltend. Ich möchte zwar versuchen, mit den Sommerfestspielen zusammenzuarbeiten, aber ich will kein Konkurrenzgezerre."