Mit seinem Werk, das auch für den Deutschen Buchpreis nominiert ist, erreiche der Schriftsteller eine äußerste Nähe von symbolischem Zeichen und konkreter Realität, heißt es in der Begründung der Jury. Der Preis gehört zu den angesehensten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Stifter sind die Stadt Braunschweig und der Deutschlandfunk.
Scheuer habe seinen kleinen Eifelort in bisher acht Romanen zum Spiegel der Welt gemacht, und in jedem seiner Bücher das lokale Kleine zum Gegenstand höchster Aufmerksamkeit gesteigert, heißt es im Urteil der Jury. In seinem Roman "Winterbienen" leisten dies dem Gremium zufolge "eben jene in unserer Gegenwart über alles geschätzten, ja geradezu verehrten Insekten, die zu Tausenden einen gemeinsamen Körper bilden".
Mit dem Raabe-Literaturpreis wird jährlich ein deutschsprachiges erzählerisches Werk prämiert, wobei Würdigungen des Gesamtwerkes oder eines Erstlingswerks ausgeschlossen sind. Im vergangenen Jahr erhielt Schriftstellerin Judith Schalansky die Auszeichnung für ihr Buch "Verzeichnis einiger Verluste". Namensgeber der Auszeichnung ist der Schriftsteller Wilhelm Raabe (1831-1910), der viele Jahre in Braunschweig lebte.