Der Mensch sieht zu. Gerne auch erste Reihe fußfrei. Und was sieht er derzeit? Brennende Wälder vom Amazonas bis zur Arktis. Inferno statt Idylle. Bäume müssen beschützt werden, sie bilden die Lunge unserer Erde. Das wird zumindest Teilen der Menschheit langsam klar. Künstler haben schon oft für sie Stellung bezogen. Siehe den US-Autor Richard Powers, der in seinem aktuellen, fulminanten Roman „Die Wurzeln des Lebens“ Realität, Fiktion und Spiritualität raffiniert verknüpft und Bäume miteinander kommunizieren lässt. Oder die kanadische Liedermacherin Joni Mitchell, die schon 1970 davon sang, dass Paradiese asphaltiert und in Parkplätze verwandelt würden und Bäume bald nur mehr für eineinhalb Dollar Eintritt im Museum betrachtet werden könnten („Big Yellow Taxi“).
Karin Waldner-Petutschnig