Das Bild "Girl with Balloon" - eine Reproduktion von einem der bekanntesten Banksy-Motive, einem Mädchen, das einen roten Herzballon fliegen lässt - war ursprünglich nur auf 200.000 bis 300.000 Pfund geschätzt worden. Schlussendlich war es allerdings um 1,042 Mio. Pfund unter den Hammer gekommen, ein neuer Rekordpreis für Werke des Künstlers.
Gleich nach dem Zuschlag lief ein Schredder an, ein Teil des Werks hing darauf in dünnen Streifen aus dem unteren Teil des Rahmens. "Es scheint, als wären wir gerade gebanksyed worden", wird Alex Branczik von Sotheby's in einer Aussendung zitiert. Banksy teilte auf Twitter ein Foto des zerstörten Bildes samt erschüttert wirkenden Auktionsbesuchern mit dem ironischen Kommentar: "Zum ersten, zum zweiten, zum dritten..."
Wertverlust oder -gewinn?
Ob das Bild, das von einem Bieter per Telefon ersteigert worden war, durch die Aktion an Wert verloren oder sogar gewonnen hat, ist laut Sotheby's noch unklar. Dort zeigt man sich jedenfalls regelrecht stolz über den Vorfall, es handle sich auf jeden Fall um eine Premiere in der Geschichte der Kunstauktionen. Ob der erfolgreiche Bieter das Werk nach dessen Zerstörung trotzdem bezahlen will und muss, müsse erst geklärt werden. Man sei mit diesem in Gesprächen über die weiteren Schritte, so das Auktionshaus zur "Financial Times".
Der britische Streetart-Künstler Banksy ist für seine Schablonen-Graffiti international bekannt geworden. Seine Werke haben oft politische und sozialkritische Botschaften, er bezieht darin auch Stellung gegen die Kommerzialisierung von Kunst. Gleichzeitig erzielt er mit seinen Arbeiten bei Auktionen immer wieder hohe Preise. Seine Identität hält der Künstler akribisch geheim.