Nach der Ankündigung der Kärntner FPÖ, den Schriftsteller Josef Winkler nach einer Festrede in Klagenfurt wegen Verhetzung anzuzeigen, schaltete sich nun auch der ehemalige Kulturminister und nunmehrige SPÖ-Kultursprecher Thomas Drozda in die Debatte ein. Für ihn ist diese Anzeige "offensichtlich der Versuch der FPÖ, unbequeme und kritische Geister mit Hilfe des Strafrechts mundtot zu machen".
"Die Freiheit der Kunst wird nicht von der FPÖ definiert, sie ist Teil unserer Verfassung", so Drozda in einer Aussendung. FPÖ-Landesparteichef Gernot Darmann antwortete ebenfalls in einer Aussendung: "Wenn das Andenken eines verstorbenen Landeshauptmannes mit Füßen getreten wird und Vertreter einer verfassungsrechtlich legitimierten Partei pauschal verunglimpft werden, muss man sich dagegen wehren dürfen, ohne dass jemand gleich das hohe Gut der Freiheit der Kunst in Gefahr sieht."
Das Büro von Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) wollte in der Causa auf APA-Anfrage kein Statement abgeben. Der Autor selbst zeigte sich gegenüber der "Kleinen Zeitung" (Freitagsausgabe) in Hinblick auf die Klagsandrohung gelassen: "Sollen sie. Pier Paolo Pasolini hatte 25 Prozesse und alle gewonnen." Die Unterstellung, er habe sich mit der SPÖ verschworen, sei lächerlich. Mit Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) habe er seit Jahren kein Wort gewechselt.