Die neu ernannte Direktorin des archäologischen Parks um das Kolosseum in Rom, Alfonsina Russo, träumt von Auftritten großer Rockstars in Italiens Wahrzeichen. So wünsche sie sich Konzerte von Sting und Bono Vox, sagte die am Freitag ernannte Russo im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" (Montagsausgabe).
"Ich möchte, dass das Kolosseum wieder zu seiner ursprünglichen Berufung zurückfindet und zu einem Ort wird, das von den Menschen, von den Römern, besucht wird, um Aufführungen zu sehen, wie zu den altrömischen Zeiten. Ich möchte, dass das Kolosseum zu einem familiären Ort wird, der die Menschen nicht wegen der langen Touristenschlangen erschreckt", sagte die 58-jährige Archäologin, die vier Jahre lang im Amt bleibt.
Sting und Bono als Wunschkandidaten
Am liebsten hätte Russo Auftritte von Sting und Bono Vox im Kolosseum. "Beide sind wegen ihres humanitären und sozialen Engagements bekannt. Das Kolosseum soll zu einem lebendigen Ort werden und nicht nur ein Museum sein, das man einmal im Leben besucht", erklärte die neue Direktorin.
Russo will darüber hinaus Schwarzhandel und Betrug rund um das berühmte Monument stoppen. Leider seien illegale Aktivitäten an der Haupt-Sehenswürdigkeit Roms "stark verbreitet" und die Lage ernst, sagte Russo. "Das Kolosseum ist das Symbol des Landes und drum herum muss Legalität herrschen", betonte die Italienerin. Sie wolle schnellstmöglich einen runden Tisch mit der römischen Bürgermeister Virginia Raggi und mit der Polizei zur Lösung des Problems der vielen Schwarzhändler einberufen.
Mit 6,4 Millionen Besuchern im vergangenen Jahr ist das Kolosseum die meistbesuchte eintrittspflichtige Sehenswürdigkeit des Landes. Italiens Kulturminister Dario Franceschini hatte zuletzt ein Dekret verabschiedet, mit dem das Kolosseum und der archäologische Park um das Monument zu einem autonomen Museum mit einem Manager aufrückt. Der Kolosseum-Direktor wurde per internationaler Ausschreibung gesucht. Russo setzte sich im Duell gegen zwei andere italienische Finalisten durch.