Opernsänger Erwin Schrott ist am Montag mit dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Neben seinen gesanglichen Fähigkeiten betonte Laudator und Ex-Staatsoperndirektor Ioan Holender besonders die Vielfältigkeit und Glaubwürdigkeit des uruguayischen Bassbaritons und Publikumslieblings.
"Erwin Schrott hat diese besondere Gabe der Wahrhaftigkeit, des Vermittelns von Emotion", erklärte Holender Schrotts Erfolg auf der Bühne. "Heute ist er einer der wenigen Sänger, wegen denen man sich eine Karte kauft." Schrott überzeuge als Sänger und Darsteller und sei "legendär für seine Mozart-Interpretationen", betonte auch Bundestheater-Geschäftsführer Christian Kircher, der die Auszeichnung überreichte. Schrott selbst bedankte sich erstmals in deutscher Sprache - "kichern Sie ruhig", scherzte der Sänger. Durch Erfolge und Auszeichnungen fühle er sich "umso mehr verpflichtet, denen zu helfen, die es nicht leicht haben", betonte er seine zahlreichen karitativen Projekte.
Schrott wurde 1972 in Uruguay als Erwin Esteban Schrott Baladon geboren. "Seine schöne Stimme fiel schon im Schulchor auf, und seine erste Musiklehrerin hat seine Mutter überzeugt, auf den Tisch die Tastatur eines Klaviers zu malen. Auf dieser Tastatur lernte er die Noten kennen", erzählte Holender in seiner Laudatio. 1999 gab Schrott sein Wiener Staatsopern-Debüt in der Rolle des Banquo in Verdis "Macbeth". Gemeinsam mit seiner Ex-Partnerin Anna Netrebko und dem gemeinsamen Sohn Tiago wohnte Schrott auch eine Zeit lang in Wien.
Der Bassbariton ist regelmäßig an großen Opernbühnen wie der Los Angeles Opera, der Metropolitan Opera New York, dem Royal Opera House London und eben der Wiener Staatsoper zu sehen. In Salzburg debütierte er 2008 bei den Festspielen als Leporello, zu seinen bekanntesten Rollen zählen des weiteren Don Giovanni und Figaro.