Er würde, sagte Wolfgang Gasser knapp zehn Jahre nach der Uraufführung von „Heldenplatz“ am Wiener Burgtheater, jedes Wort des Professor Schuster unterschreiben. Eine mutige Aussage, denn 1988 lösten nicht zuletzt die Sätze, die Thomas Bernhard Gassers Rolle in den Mund gelegt hat, einen Sturm der Entrüstung aus, der als „Heldenplatz-Skandal“ in die heimische Theatergeschichtsschreibung eingegangen ist.
Ein Skandal, der mit der Veröffentlichung aus dem Zusammenhang gerissener Zitaten in österreichischen Zeitungen begann und mit einem Premierenabend am 4. November 1988 endete, der fast zum Abbruch der Aufführung im Wiener Burgtheater führte – während davor die aufgebrachten Bürger Misthaufen abluden und die Polizei zum Schutz des Theaters aufmarschieren musste.