Unter Kärntens Kulturschaffenden herrscht große Verärgerung über die Forderung von ÖVP-Obmann und Kulturlandesrat Christian Benger, die Erwähnung der slowenischen Volksgruppe aus dem Text der neuen Landesverfassung wieder zu entfernen. Ein Entwurf für eine Stellungnahme des Kärntner Kulturgremiums findet dazu deutliche Worte, am Mittwoch zeichnete sich eine große Mehrheit dafür ab.

In der Stellungnahme heißt es unter anderem wörtlich: "Die unterzeichnenden Mitglieder des Kärntner Kulturgremiums fordern den Kulturlandesrat als verantwortlichen Politiker und ÖVP-Chef auf, im Rahmen des derzeit laufenden Begutachtungsverfahrens zu seinen bisherigen Zusagen zu stehen und dem vorliegenden Verfassungsentwurf seine Zustimmung zu geben: Populistische Reflexe, alte Nationalismen und dumpfe Bauchgefühle haben keinen Platz in einer Verfassung des 21. Jahrhunderts."

Für Vielfalt

Generell sprechen sich die Unterzeichner für einen Verfassungstext aus, der "die sprachliche und kulturelle Vielfalt Kärntens wertschätzend formuliert und die gelebte Vielfalt als Bereicherung des Landes anerkennt und würdigt". Für die Kärntner Kulturschaffenden gehöre es zum gelebten Selbstverständnis, dass "Deutsch und Slowenisch gleichberechtigte Kärntner Landessprachen sind". Die Aufnahme des von Benger inkriminierten Passus betrachte man als symbolischen Akt des gleichberechtigten Miteinanders.

"Vorschlag zur Güte"

Das Unikum hat sich übrigens mit einem "Vorschlag zur Güte" gemeldet:

Ein "Vorschlag zur Güte" des Unikums
Ein "Vorschlag zur Güte" des Unikums © Unikum