Deutschland hat nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" Thomas Manns einstiges Haus am Rande von Los Angeles gekauft. Das hätten sowohl das Maklerbüro in Kalifornien als auch deutsche Stellen der Zeitung (Freitagausgabe) bestätigt. Nach Plänen des deutschen Außenministeriums soll das Haus voraussichtlich als Residenz für begabte Nachwuchskünstler genutzt werden.

Nicht unter Denkmalschutz

Eine auf Luxusanwesen spezialisierte Makler-Firma hatte die alte Villa mit großem Grund zum Verkauf angeboten. Weil das Haus nicht unter Denkmalschutz stand, gab es Befürchtungen, ein privater Investor könne es kaufen und für einen lukrativen Neubau abreißen.

Die Familie Mann hatte nach der Emigration aus Nazi-Deutschland von 1942 an zehn Jahre in dem Haus in Pacific Palisades am Westrand von Los Angeles gelebt. Thomas Mann schrieb hier Werke wie "Joseph, der Ernährer", "Doktor Faustus" und "Der Erwählte".

"Weiße Haus des Exils"

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte der "Süddeutschen Zeitung": "Thomas Manns Haus war so etwas wie das "Weiße Haus des Exils". Hier war die Heimat für viele Deutsche, die gemeinsam für eine bessere Zukunft unseres Landes gestritten, um die Wege zu einer offenen Gesellschaft gerungen und ein gemeinsames transatlantisches Wertefundament erarbeitet haben. In diesem Geist wollen wir die Thomas Mann Villa wiederbeleben."