Bob Dylan hat sein Schweigen gebrochen: Mit zweiwöchiger Verspätung hat der US-Musiker auf die Verleihung des Literaturnobelpreises reagiert. Er nehme die Auszeichnung selbstverständlich an, sagte der 75-Jährige nach Angaben der Schwedischen Akademie. In einem Interview kündigte Dylan außerdem an, zur Preisverleihung nach Stockholm zu reisen. Dort soll er eine Rede halten - oder ein Lied singen.
"Ob ich den Preis annehme? Natürlich", zitierte die Schwedische Akademie Dylan am Freitag. Die Auszeichnung habe ihn "sprachlos" gemacht, sagte er demnach in einem Telefonat mit der ständigen Sekretärin der Akademie, Sara Danius.
Premiere
Dylan war 13. Oktober als erstem Musiker überhaupt der Nobelpreis für Literatur zugesprochen worden. Seitdem hüllte er sich in Schweigen. Auch die Kontaktversuche der Schwedischen Akademie ignorierte er zunächst, was ihm den Vorwurf der Arroganz einbrachte. Danius erklärte am Samstag jedoch, Dylan sei in dem Telefonat mit ihr "bescheiden, freundlich und witzig" aufgetreten.
Der Zeitung "Daily Telegraph" sagte der Folkmusiker, es sei "kaum zu glauben", dass er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden sei. Er kündigte an, "falls möglich" am 10. Dezember zur Preisverleihung nach Schweden zu reisen.
Zu Vortrag verpflichtet
Es werde alles getan, damit Dylan sich wohlfühle, kündigte Danius an. Der 75-Jährige sei aber verpflichtet, einen Vortrag zu halten. Dies könne eine kurze Rede oder eine Videobotschaft sein - Dylan könne aber auch einfach ein Lied singen. "Ich hoffe, er wird etwas tun, worauf er Lust hat", sagte sie.