Eine Neuentdeckung des italienischen Renaissance-Malers Jacopo Tintoretto hat Dienstagabend bei einer Auktion im Wiener Dorotheum die Erwartungen übertroffen. Das Werk "Die Schlacht zwischen Philistern und Israeliten" wechselte um 907.500 Euro den Besitzer, was eine Verdoppelung des Schätzwertes bedeutet. Laut Aussendung war die gesamte Alte-Meister-Auktion "eine der besten des Hauses".
Das Bild ist deshalb außergewöhnlich, weil der Kampf zwischen David und Goliath selten in den Kontext einer größeren Schlachtenszene eingebunden ist. Der Beweggrund für diese spektakuläre ikonografische Erweiterung ist nicht ganz klar, doch möglicherweise war das vorliegende Werk ursprünglich Teil eines größeren Gemäldezyklus mit Szenen aus dem Alten Testament oder Szenen aus dem Leben Davids.
So gab es im 500. Todesjahr von Hieronymus Bosch auch das Gemälde "Die Hölle" zu ersteigern, das einer seiner Nachfolger angefertigt hat. Das Werk landete schlussendlich bei 527.600 Euro (Schätzwert: bis zu 300.000 Euro). Ebenfalls über Schätzwert ging "Belebte Hafenszene auf der Schelde vor Antwerpen" von Jan Brueghel I. weg, das 430.742 Euro erzielte.