Der britische Schauspieler Rupert Everett sieht den Brexit nicht als Bedrohung für das internationale Filmgeschäft. "Das Brexit-Votum hat mich umgehauen", sagte Everett im oberfränkischen Thurnau nahe Bayreuth, wo er gerade seinen multinationalen Oscar-Wilde-Film "The Happy Prince" dreht. "Aber andererseits: Der Brexit wird Filme wie diesen nicht aufhalten."
Eine Produktion in Zusammenarbeit mehrerer Länder auf die Beine zu stellen sei jetzt schon schwierig genug, sagte der 57-Jährige. "Es kann nur einfacher werden." In dem Film geht es um die Jahre, die der 1900 verstorbene irische Autor Wilde im Exil verbrachte. Er musste das Vereinigte Königreich verlassen, nachdem er wegen "homosexueller Unzucht" im Gefängnis war. In Thurnau werden Szenen gedreht, die in Frankreich und Italien spielen.
Everett, Drehbuchautor und Hauptdarsteller des Films, ist mit diesem Projekt erstmals auch Regisseur. Der Filmstar dreht die Hälfte aller Tage in Bayern. Außerdem wird die Geschichte von Wilde im Exil auch in Frankreich, Belgien und Italien gedreht und von mehreren Ländern finanziert. Der Dreh begann am 20. September, Ende November sollen die Arbeiten fertig sein. In "The Happy Prince" spielen neben Everett ("Die Hochzeit meines besten Freundes", "Shakespeare in Love") auch Colin Firth (56, "The King's Speech", "Bridget Jones") und Emily Watson (49, "Die Entdeckung der Unendlichkeit").