Frenetischer Applaus zur Saisoneröffnung im Grazer Next Liberty. Vollkommen zu recht. Denn die neue Bühnenfassung und Inszenierung (Peter Raffalt) des Klassikers „Peter Pan“, uraufgeführt 1904 in London, offerieren dem jungen Publikum und seinen Begleitern reizvolle Einfälle und ein wunderbar miteinander spielendes Ensemble, für das stellvertretend Christoph Steiner in der Titelrollen, Rebekka Reinholz (Wendy), Martin Niederbrunner (Käpt'n Hook) und Next Liberty-"Veteran" Helmut Pucher (Tootles) erwähnt seien.
Mit einem Ideenreichtum und großer Sorgfalt wurde diese Aufführung auf die Bühne (Mignon Ritter) gestellt.
Der Regisseur über seine Interpretation des „Helden“, der ja schon fast ein Dutzend Mal - ob real oder als Animation - die Leinwand erobert hat: „Peter Pan holt sich seine Daseinsberechtigung aus dem Moment. Damit ist er der Repräsentant der Kindheit, der Jugend, denn es ist ja gerade diese Unbeschwertheit, dieses geradlinige ,In-die-Welt-Schießen', ,Die-Welt-neu-Erfinden', was junge Menschen auszeichnet. Jeder Jugendliche glaubt, er ist der, der die Welt endlich aus den Angeln heben wird, und das bringt – in einem ganz positiven Sinn – eine Überschätzung und Überheblichkeit mit sich, ihre Ideale haben sich noch nicht an der Realität korrigiert. Erst wenn man älter wird, merkt man, dass sich nicht alles, was man sich gedacht hat, so einfach realisieren lässt, weil sich die Welt nun mal in eine bestimmte Richtung dreht.“
Im Next Liberty bietet Raffalt neben dem gelungenen Schau-Erlebnis auch schöne stillere Momente über erste Gefühle; empfohlen wird das Stück ab sieben Jahren.
Nächste Vorstellungen: 28. September, 10.30 Uhr. 6. Oktober, 10.30 und 15.30 Uhr.
Karten: Tel. (0 31 6) 80 00.