Rom feiert am Mittwoch das Ende der neun Monate langen Restaurierungsarbeiten an der Spanischen Treppe. Um das berühmte Bauwerk tobt jedoch eine heftige Debatte. Eine Gruppe von Architekten, Künstlern und Intellektuellen hat eine Unterschriftensammlung gestartet, mit der die Schließung des zentralen Teils der Treppe aus weißem Marmor verlangt wird.
Lediglich die Seitenstiegen sollen zugänglich bleiben, lautet die Forderung. Damit soll verhindert werden, dass Touristen und Einheimische auf dem Bauwerk des Architekten Francesco De Sanctis aus dem 19. Jahrhundert sitzen und Abfall zurücklassen. Die Initiatoren der Petition folgen einem Appell des römischen Juweliers Paolo Bulgari, der als Mäzen die Restaurierung finanziert hat und die Stiege zumindest in der Nacht verriegeln will.
"Es darf nicht Barbaren überlassen werden"
"Die Spanische Treppe ist ein wertvolles Monument, das besser geschützt werden soll. Es darf nicht Barbaren überlassen werden, die auf den Treppen essen, trinken, rauchen und sie beschmutzen. Wir haben Geld für die Restaurierung ausgegeben und wir sind darüber glücklich. Wenn wir keine Maßnahmen ergreifen, wird die Treppe aber bald wie vor der Renovierung schmutzig sein", meinte Paolo Bulgari, Präsident des Luxusunternehmens.
Um die Restaurierung der Spanischen Treppe zu feiern, ist am Mittwoch ein Konzert des römischen Orchesters Santa Cecilia unter der Leitung ihres Dirigenten Antonio Pappano geplant. Aufgeführt werden unter anderem Arien aus Gioacchino Rossinis "Barbiere di Siviglia" und Mozart-Stücke.
Die zwischen 1723 und 1726 vom römischen Architekten Francesco De Sanctis gebaute Spanische Treppe heißt auf italienisch "Scalinata di Trinita dei Monti". Der deutsche Name stammt von der unterhalb gelegenen Piazza di Spagna, die ihre Bedeutung vor allem von der spanischen Botschaft beim Heiligen Stuhl bezog, die hier ihren Sitz hat. Die Treppe mit dem Brunnen "Fontana della Barcaccia" zu ihren Füßen gilt als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms. Die Renovierung hatte im Oktober 2015 begonnen und kostete 1,5 Millionen Euro.