Der US-Regisseur Garry Marshall, der Hit-Romanzen wie "Pretty Woman" und "Valentine's Day" drehte, ist tot. Nach Angaben seiner Sprecherin starb der Filmemacher am Dienstag an den Folgen einer Lungenentzündung. Marshall habe zuvor einen Schlaganfall erlitten und lag in Kalifornien im Krankenhaus, wie Sprecherin Michelle Bega mitteilte. Der Regisseur wurde 81 Jahre alt.
Mit Julia Roberts als Straßenmädchen und Richard Gere als reichem Freier in "Pretty Woman" inszenierte Marshall 1989 seinen größten Filmhit. Zu seinen weiteren Kinoerfolgen zählen "Frankie und Johnny", "Die Braut, die sich nicht traut" und "Plötzlich Prinzessin". Zuletzt drehte er "Mother's Day - Liebe ist kein Kinderspiel" mit Jennifer Aniston, Kate Hudson und Julia Roberts. Die Komödie läuft am 25. August in den österreichischen Kinos.
Der in New York geborene Sohn einer Tanzlehrerin und eines Filmregisseurs begann seine Karriere im Showgeschäft in den 50er-Jahren als Gagschreiber für Fernsehsendungen, unter anderem für die "Tonight Show" mit Jack Paar. Seinen ersten Erfolg als Regisseur hatte er in den 70er-Jahren mit der TV-Comedy-Serie "Männerwirtschaft" ("The Odd Couple"). Ebenfalls in den 70er-Jahren schuf er die legendäre Sitcom "Happy Days". In den 80er-Jahren begann er, Spielfilme zu drehen.
Marshall verhalf einigen Schauspielern zum Durchbruch: Robin Williams wurde durch seine Rolle in der Sitcom "Mork vom Ork" einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Julia Roberts startete mit dem Kinohit "Pretty Woman" von 1990 ihre Karriere, und Anne Hathaway wurde mit der Komödie "Plötzlich Prinzessin" von 2001 zum Star. Seine Frau Barbara Marshall, mit der er seit 1963 verheiratet war und drei Kinder hat, spielte in einigen seiner Familie in Nebenrollen mit.
Prominente aus Film und Fernsehen würdigten den Komödien-Meister als talentierten Regisseur und liebevollen Kollegen. "Ein Hollywood-Genie ist gestorben", schrieb die Oscarpreisträgerin Marlee Matlin auf Twitter. "Aber mehr noch, ein liebenswerter Mensch", fügte sie hinzu. Der Vorsitzende der Directors Guild of America, Paris Barclay, würdigte Marshalls Talent als Geschichtenerzähler. Dieses habe "Freude, Lachen und ein enormes Herzklopfen" auf die große Leinwand ebenso wie auf die Fernsehschirme gebracht. Zach Braff trauerte auf Instagram um die "Legende", die ihn mehr als jeder andere zum Lachen gebracht habe. Henry Winkler, der durch Marshalls 70er-Jahre-Sitcom "Happy Days" bekannt wurde, bezeichnete ihn auf Twitter als "herausragend, lustiger als die meisten, klug und ein wahrer Freund".