Ausstattungsentwürfe von Oskar Kokoschka (1886-1980) für eine Inszenierung von Mozarts "Zauberflöte" werden vom morgigen Mittwoch (13. Juli) an im Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) in Hamburg gezeigt. Kokoschka hatte 1965 die "Zauberflöte" in Genf ausgestattet. Die Ausstellung, die bis zum 30. Oktober laufen wird, trägt den Titel "Kokoschka und die Zauberflöte".
Die Skizzen, überwiegend große Arbeiten in bunten Kreiden, wurden 1970 vollständig von einem Unternehmen für das Museum erworben und waren dort zuletzt vor 30 Jahren ausgestellt. Das MKG zeigt nun neuerlich den gesamten Bestand, also 39 Bühnenentwürfe und Figurinen, sowie drei Entwürfe für den Vorhang. Hinzu kommen Kokoschka-Plakate für das Museum und Bordüren sowie ein Gobelin, der anlässlich einer Kokoschka-Ausstellung im MKG in Hamburg 1965 beim Künstler in Auftrag gegeben worden war.
Außerdem werden auch Entwürfe von Karl Friedrich Schinkel aus Beständen des Museums zu sehen sein, die der Architekt und Maler ebenfalls für eine "Zauberflöten"-Aufführung entworfen hat. Die Schinkel-Darstellungen sollen als Vergleichswerke zu jenen Kokoschkas dienen, sagt der Kurator der Ausstellung "Kokoschka und die Zauberflöte", Jürgen Döring, im Gespräch mit der APA.
Unübliche Arbeit
"Kokoschka war sehr konkret und hat ausführliche Anweisungen gegeben", sagt Döring über die Exponate. Der Künstler habe ein Bühnenbild entworfen und, was unüblich sei, eine kleine Szene hineingestellt, also auch ein Stück Regiearbeit geleistet. Oskar Kokoschka hatte als Alterswerk eine Reihe von Bühnenbildern entworfen. Die "Zauberflöte" hat er zweimal, vor Genf schon 1954 in Zürich, ausgestattet.
Mit dem Museum für Kunst und Gewerbe kam der österreichische Künstler in Kontakt, als er insgesamt dreimal den Auftrag erhielt, Hamburg zu malen. Bekannt sind seine Porträts kriegszerstörter deutscher Städte. Beim zweiten Besuch habe er sich im Museum aufgehalten, sei mit Vertretern des MKG ins Gespräch gekommen und habe schließlich Freundschaft mit ihnen geschlossen, erzählt Kurator Döring. Die im MKG ausgestellte Sammlung sei wohl nicht einzigartig, aber vielleicht einzigartig in ihrer Geschlossenheit.
(S E R V I C E - "Kokoschka und die Zauberflöte", 13. Juli bis 30. Oktober 2016, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, Steintorplatz. Öffnungszeiten: Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr. www.mkg-hamburg.de)