"Die Festspielleitung freut sich sehr, dass es gelungen ist, mit Hartmut Haenchen einen ebenso spannenden Künstler wie leidenschaftlichen Musiker zu gewinnen, dem das Werk Wagners in ganz besonderem Maße vertraut ist", teilte Festspielsprecher Peter Emmerich mit.

Festspielleiterin Katharina Wagner sagte der Mitteilung zufolge: "Ich bin Maestro Haenchen sehr dankbar, dass er sich kurzfristig bereit erklärte, das Dirigat der Neuproduktion zu übernehmen, und freue mich auf sein erstes Mitwirken bei den Bayreuther Festspielen."

DDR-Erfahrungen

Haenchen, ein gebürtiger Dresdner, hat nach eigenen Angaben schon zu DDR-Zeiten den "Parsifal" von Richard Wagner dirigiert. Zum Teil waren damals aber szenische Aufführungen verboten und nur konzertante Aufführungen erlaubt. Das Bayreuth-Angebot zur Übernahme des "Parsifal" hat Haenchen  im Urlaub in Ahrenshoop an der Ostsee erreicht: "Erst hat das Management angerufen, dann Katharina Wagner persönlich", sagte der Maestro am Mittwoch

Erst Ende Juni war Nelsons' Abgang bekanntgeworden, sein Vertrag wurde auf seinen eigenen Wunsch aufgelöst. Die genauen Gründe für die Trennung wurden nicht bekannt, angeblich soll eine ständige Einmischung des musikalischen Leiters Christian Thielemann in Nelsons' Arbeit eine Rolle gespielt haben. Thielemann selbst hatte dies zurückgewiesen.

Der erneute Zwist auf dem Grünen Hügel hatte für erhebliches Aufsehen gesorgt, überraschend schnell konnte die Nachfolge geklärt werden - und somit heißt es jetzt erst einmal wieder "Vorhang zu".