"Barrels" heißt die Werkschau in der Fondation in der Nähe von Nizza, in deren Mittelpunkt die Mastaba im Cour Giacometti steht. Sie illustriert anhand von Studien, Zeichnungen und Installationen die Rolle, die die Ölfässer in der Kunst von Christo und seiner 2009 gestorbenen Frau Jeanne-Claude spielten. Zwischen ihnen als Paar und den Fässern gebe es eine lange Geschichte, wie der Künstler erklärte. Während die beiden anfänglich noch mit alten und benutzten Ölfässern als Anspielung auf die Industriegesellschaft arbeiteten, sind die in der Fondation nagelneu. Eine der ersten großen Ölfässer-Skulpturen entstand 1961 in Köln.

Eingewickelt oder zu Mauern, Türmen und Mastabas aufgebaut: Das Künstlerpaar hat seine Ölfässer-Projekte in der halben Welt geplant und teilweise auch realisiert, wie die bis zum 27. November dauernde Ausstellung zeigt. In Abu Dhabi in der Wüste von Al Gharbia soll seine größte Mastaba entstehen: 150 Meter hoch, 300 Meter lang und aus mehr als 400.000 Ölfässern bestehend.

An dem 1979 entstandenen Projekt arbeitet der gebürtige Bulgare noch immer. Die Abu Dhabi-Mastaba hat er der internationalen Presse erstmals im Jahr 2012 vorgestellt. Die Fondation Maeght widmet dem pharaonischen Wüstenprojekt nun einen ganzen Saal - mit zahlreichen Studien und beeindruckenden Modellen.

Kunst sei für Christo ein Akt der Erfahrung und keine Frage des Besitzens, sagte Olivier Kaeppelin, der Leiter des Museums in Saint-Paul-de-Vence. Und so soll die Mastaba im Innenhof der Fondation den Raum sprengen und eine Treppe gen Himmel sein, wie der Künstler sagte.  

Das nächste Projekt bereitet Christo in Italien vor. Dort sollen am 18. Juni seine schwimmenden Stege über den Iseo-See in Norditalien eröffnet werden. Über eine rund drei Kilometer lange Stoff-Brücke können Besucher dann in der Lombardei übers Wasser wandeln.