Der Life Ball macht in diesem Jahr Pause, doch Zeit zum Ausruhen hat Organisator Gery Keszler nicht - steckt er doch mitten in den Vorbereitungen für den Relaunch des Charityfestes 2017. Umso mehr freute sich Keszler auf das heute im Wiener Burgtheater stattfindende Red Ribbon Celebration Concert mit Stars wie Dionne Warwick. "Es ist eine Vollendung für mich", sagte Keszler im Interview.
In den Jahren davor war das Konzert oft "im Windschatten des Life Balls und jetzt steht es alleine da", erklärte Keszler. Genießen konnte er das klassische Event bisher nur selten, fand doch zeitgleich die Generalprobe gegenüber am Rathausplatz statt. "Es war hektisch für mich. Für mich gab es nur Halb-Arien, weil ich aus dem Fenster geschaut habe, ob alles klappt. Oder ich bin rübergelaufen auf den Rathausplatz."
Soul-Ikone Dionne Warwick wird gemeinsam mit ihrer Enkeltochter Cheyenne Elliott "That's what friends are for" singen. "Ich engagiere mich schon seit Jahren im Kampf gegen Aids. Ich habe sehr viele Freunde verloren. Plötzlich begannen Menschen um mich zu sterben und wir wussten nicht woran. Anfangs dachten wir es ist Krebs", sagte die Sängerin. Elliott will ebenfalls dafür sorgen, das Bewusstsein für HIV zu vergrößern.
Weiterer Stargast ist Sopranistin Anna Netrebko. Die Sängerin wird neben einem Soloauftritt auch mit ihrem Ehemann Yusif Eyvazov für den guten Zweck auf der Bühne stehen. Auch der polnische Tenor Piotr Bezcala, der peruanische Tenor Juan Diego Florez sowie die russische Mezzosopranistin Margarita Gritskova und der französische Countertenor Philippe Jaroussky werden ebenfalls auftreten. Weiters haben der Doyen des Burgtheaters, Michael Heltau, und der Bariton Thomas Hampson haben ihr Kommen zugesagt.
Bei dem Konzert wird die mythische Figur Orpheus und ihre Reise in die Unterwelt, um die geliebte Eurydike zurückzuholen, im Mittelpunkt stehen. "Heuer konnte ich mir das Thema selbst aussuchen", sagte Regisseur Alexander Wiegold. Geboten werden Auszüge aus den Opern von Claudio Monteverdi und Christoph Willibald Gluck, aber auch Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart und Franz Liszt bis hin zur zeitgenössischen Soul-Musik und literarischen Bearbeitungen von Ovid bis Ingeborg Bachmann.
Der Reinerlös des Konzert-Abends geht an nationale und internationale HIV/Aids-Hilfsprojekte, die nicht nur auf medizinischer Ebene gegen das Virus kämpfen, sondern auch Aufklärung leisten.
Mit 10. Juni ist erst kürzlich der Termin für den Life Ball 2017 fixiert worden. Wie das Event nach der Umstrukturierung aussehen soll, wollte Keszler noch nicht verraten. "Der Life Ball war zuerst totale Provokation und Revolution, dann hat er sich geöffnet, um breitenwirksam zu werden und jetzt bekommt er noch einmal ein Face-Lift." Keszler: "Der Life Ball ist strukturiert und wir brechen grade diese Strukturen auf, hinterfragen sie, ändern sie."