Nun muss sich der Norden warm anziehen: Österreichs heurige Kandidatin Zoë hat sich am Mittwochabend auf der Wiener Summerstage offiziell gen Stockholm verabschiedet. Am Montag hebt der Flieger ab, der die 19-Jährige mit ihrer Delegation in die schwedische Hauptstadt bringen wird. Zuvor gab die Wienerin aber noch ein kleines Farewell-Konzert vor jubelnden Gästen.
Dabei stellte die Nachwuchssängerin neben ihrer ESC-Nummer "Loin d'ici" und weiteren Liedern erneut ihre Qualitäten als charmante Conferencieuse unter Beweis. Was sie bereits in den vergangenen Wochen erlebt habe, sei unglaublich, zeigte sich Zoe dabei beeindruckt von den großen ESC-Vorkonzerten in Amsterdam, Tel Aviv oder London: "Ich bin schon so verwöhnt vom Applaus."
Zuversichtlich zeigte sich jedenfalls ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz ob des heurigen Beitrags. "Als vor zwei Jahren Conchita gewonnen hat, habe ich im Vorfeld schon einige Anrufe von Kollegen bekommen. Und das war heuer wieder so." Im Vorjahr, als Gastgeber Österreich mit den Makemakes auf dem vorletzten Platz landete, habe er hingegen keine Zeit gehabt, das Handy zu beantworten, scherzte der ORF-Boss. Wie sich Zoë dabei in Stockholm auf der Bühne präsentieren werde - mit minimalistischer Inszenierung oder im Technikexzess - hinge hingegen nicht von ihm oder Budgetfragen ab, gab sich Wrabetz zurückhaltend: Das müsse das Team vor Ort entscheiden.
Wilde Zeit
ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm, spätestens seit dem Wiener ESC im Vorjahr geeichter Song-Contest-Experte, prognostizierte eine wilde Zeit: "Das ist eine eigene Welt, die da für 14 Tage in einer Stadt entsteht." In jedem Falle sei er stolz auf Zoë, der er in Stockholm offensichtlich auch einiges zutraut: "Wir haben die Conchita hier auf der Summerstage vor zwei Jahren verabschiedet - vielleicht ist das ein gutes Zeichen."
In entspannter Vorfreude erwartet indes Delegationschef Stefan Zechner die erste Probe, die bereits am Dienstag über die Bühne der Stockholmer Globe Arena gehen wird. Schließlich habe man von ORF-Seite über die Jahre auch hinter den Kulissen an Erfahrung gewonnen: "Wir sind seit 2011 in Düsseldorf dasselbe Team."
Eine Prognose über das heimische Abschneiden wagte indes Musikexperte Markus Spiegel. Der Aufstieg ins Finale sei in seiner Einschätzung praktisch fix. Ob es dann ein Platz in den Top Ten werde, müsse man sehen.