Eine Torte am "Tatort"! ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner höchstpersönlich brachte sie ins "Kommissariat" in der Hietzinger Hauptstraße in Wien. Anlass: Harald Krassnitzer steht derzeit für seinen 40. "Tatort" vor den Kameras.
Seit 17 Jahren ist der Salzburger nun als Krimineser Moritz Eisner im Einsatz. "Wehrlos" betitelt sich die aktuelle Folge. Zechner beim Tortenanschnitt: "Wehrlos bist du nicht. Denn du bist ein sensationeller Familienmensch, Kollege und Profi. Zudem ein wunderbarer, seltener Humanist mit Nebenberuf Schauspieler." Dem entgegnet der überraschte Krassnitzer: "Es gibt nur wenige Momente, in denen man fast in Sprachlosigkeit gedrängt wird. Aber das ist einer." Und er sei sehr wohl immer wieder wehrlos, denn: "Es ist ein wesentlicher Teil dieses Berufs, dass man uns überall und jederzeit bewerten kann. Dem ist man einfach ausgeliefert. Da legst du dir entweder eine harte Haut zu und wirst zum Zyniker, oder du machst halt regelmäßig diese Achterbahnfahrt durch. Von dem musst du ausgehen und lernen."
Seinen von Zechner angesprochenen Humanismus möchte er, bei allem persönlichen Engagement, nicht überbewerten: "Ich habe zum Beispiel noch nie ein Leben gerettet. Ich habe kein Haus gebaut, sondern gekauft. Ich habe kein eigenes Kind aufgezogen. Ja, Bäume habe ich gepflanzt. Doch ich weiß nicht, was aus denen geworden ist. An meine letzte gute Tat erinnere ich mich zwar, aber die ist nicht hervorkehrenswert."
In seine Interpretation des Moritz Eisner schleichen sich jedoch zusehends humanistische Gedanken ein: "Ich weiß nicht, ob das Alterssentimentalität ist. Aber es gibt Momente, die ihn berühren. Etwa, ob er zu fahrlässig mit der Waffe umgeht oder gar jemanden erschießt. Gut, das ist ein Spiel, doch auch Simulation ist ein Teil der Realität, und Eisner könnte an einer Ecke ankommen, wo er ernsthaft hinterfragt, ob er überhaupt noch zu seiner Dienstwaffe greifen möchte." In "Wehrlos" spielt übrigens eine Dienstwaffe eine große Rolle. Welche, zeigt die Ausstrahlung – im Jahr 2017