Die Bild-Text-Objekte für steirische Kunst im öffentlichen Raum von Jochen Gerz, das Projekt trägt den Namen "63 Jahre danach" und befasste sich mit den Untaten der Nazis in der Steiermark, wurden vor eineinhalb Jahren abgebaut. Diesem Schritt war ein teilweise heftiges Politikum vorausgegangen. Den Abbau bezeichnet der "politische Ziehvater" des Projektes, Landtagspräsident a. D. Kurt Flecker, als "Schande".
Das Kunstwerk selbst existiert also nicht mehr, aber die Idee dahinter ist jetzt in einem Werkbuch von Werner Fenz nachzulesen, das heute präsentiert wurde. Das Buch erscheint im Verlag für moderne Kunst, Wien.
Den seinerzeitigen Abbbruch des Kunstprojektes nannte der ehemalige Kutlurreferent Flecker "ein Zeichen, wie mit Erinnerungsarbeit in dieser Stadt umgegangen wird." Im Buch wird auch das thematisiert. Die nunmehrige Leiterin des UMJ-Instituts Kunst im öffentlichen Raum, Elisabeth Fiedler, merkt an: Eine verlängerte Aufstellung des Kunstwerkes, zum Beispiel bis in das Gedenkjahr 2018, sei mehrmals vorgeschlagen, aber von politischer Seite abgelehnt worden.