OSCAR: Die 35 Zentimeter hohe, vergoldete Statuette ist vier Kilogramm schwer. Die Figur ist eine Art Ritter auf einer Filmspule, der sich auf ein Schwert stützt. Ihren Namen verdankt die Figur angeblich der Bibliothekarin und späteren Direktorin der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, Margaret Herrick. Die Figur sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich, soll sie gesagt haben. 1939 ließ die Akademie den Spitznamen zu. Vergeben werden Oscars seit 1929.

LOLA: Der Deutsche Filmpreis existiert seit 1951 (zum Beispiel früher als Filmband in Gold); seit 1999 wird er als Statuette einer Frauenfigur mit einem stilisierten Filmband vergeben. In Anlehnung an deutsche Filmerfolge ("Lola rennt" von Tom Tykwer und "Der blaue Engel" mit Marlene Dietrich als fesche Lola) heißt er kurz Lola.

EMMY: Beim Emmy handelt es sich um den wichtigsten Fernsehpreis der USA. Neben den Primetime-Emmys für Programme zur besten Sendezeit am Abend gibt es die Daytime-Emmys - alles für US-Sendungen. Weltweite Produktionen haben bei der Verleihung der Internationalen Emmys eine Chance. Die goldene Statuette geht auf einen Entwurf des Designers Louis McManus zurück, dem seine Frau Modell gestanden haben soll: Eine geflügelte Frauenfigur hält ein Atommodell in die Höhe. Wird seit 1949 von der Amerikanischen Fernsehakademie verliehen.

ROMY: Der österreichische Film- und Fernsehpreis der Tageszeitung "Kurier" erinnert an die in Wien geborene Schauspielerin Romy Schneider (1938-1982). Die etwa 30 Zentimeter hohe vergoldete Statuette spielt auf eine Szene aus dem französischen Film "Der Swimmingpool" an, in der sich Schneider kokett ihr Trägerkleid richtet. Gibt es seit 1990.

PIERROT: Beim Bayerischen Filmpreis ist das Preissymbol die Porzellanfigur Pierrot aus der Commedia dell'Arte des Rokoko-Künstlers Franz-Anton Bustelli. Ihre Schönheit dürfte wie bei so vielen Preisen eine Geschmacksfrage sein. Wird seit 1979 vergeben.

JUPITER: Der Publikumsfilmpreis Jupiter der Zeitschriften "Cinema" und "TV Spielfilm" ist eine goldene Statuette, die mit weit aufgespannten Flügeln an den römischen Göttervater (griechisch Zeus) erinnern soll. Wird seit 1979 vergeben.

LAUREUS: Die Laureus Awards werden für sportliche Spitzenleistungen vergeben - das Wort "laureus" ist der lateinische Begriff für das Siegersymbol im Sport, den Lorbeer. Die gold-silberne Statuette - ein Mann mit großem Kranz - wurde von Cartier entworfen. Stifter sind mehrere Firmen. Den Preis gibt es seit dem Jahr 2000.

MOONMAN: Die Trophäe in Form eines Astronauten auf dem Mond mit MTV-Fahne wird vom amerikanischen Musiksender als "MTV Video Music Award" verliehen. Gibt es seit 1984.

EUROPA: Die Goldene Europa war von Ende der 1960er-Jahre bis 2003 ein Fernsehpreis mit weiblicher Statuette des Saarländischen Rundfunks.

GRAMMOPHON: Der Grammy in Form eines goldenen Grammophons (alter Plattenspieler) gilt als begehrteste Auszeichnung der Musikwelt. Vergeben wird der Preis von der National Academy of Recording Arts and Sciences (NARAS) in den USA in Dutzenden Kategorien. Seit 1959.

MIKROFON: Die gläserne Siegertrophäe des seit 1956 veranstalteten internationalen Musikwettbewerbs Eurovision Song Contest (ESC; früher: Grand Prix Eurovision de la Chanson) hat seit 2008 das stilisierte Design eines klassischen Mikrofons. Entworfen hat die Nostalgie-Statuette der schwedische Glaskünstler Kjell Engman. Jedes Jahr wird das Design leicht verändert, etwa mit dem eingravierten Namen der Gastgeberstadt.

KAMERA: Der "Hörzu"-Preis Goldene Kamera ist eine kleine Nachbildung der ersten funktionstauglichen elektronischen Fernsehkamera der Welt, der sogenannten Farnsworth, die 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin zum Einsatz kam. Der Bildhauer Wolfram Beck entwarf die Trophäe, die aus 600 Gramm vergoldetem Silber besteht. Ausgezeichnet werden Leistungen in Film und Fernsehen. Die erste Gala war 1966.

WELTKUGEL: Die Golden Globe Awards gelten in den USA als wichtigster Filmpreis nach den Oscars und bedeutendster Fernsehpreis nach den Emmys. Die Trophäen in Form einer goldenen Erdkugel werden seit 1944 vom Verband der Hollywood-Auslandspresse vergeben (Hollywood Foreign Press Association (HFPA)). Die Gewinner werden von internationalen Journalisten gekürt, die in Los Angeles und Hollywood arbeiten.

WELTKUGEL II: Bei den "MTV Europe Music Awards" handelt es sich um einen Erdball, auf dem das MTV-Emblem mit einer Feder befestigt ist. Wird seit 1994 jedes Jahr in einer anderen Stadt in Europa vergeben.

TONY: Der nach der amerikanischen Schauspielerin Antoinette ("Tony") Perry (1888-1946) benannte Theaterpreis, der Musicals und Stücke vom Broadway ehrt, ist eine Trophäe mit Silbermedaille. Seit 1949.

POPCORNBECHER: Bei den "MTV Movie Awards" in den USA wird keine kleine Figur für Filmleistungen vergeben, sondern ein poppiger (güldener) Popcorn-Becher - in ungewöhnlichen Kategorien wie "Bester Filmkuss" oder "Bester Bösewicht". Den Preis gibt es seit 1992.

SURFBRETT: Der unhandliche Preis der Teen Choice Awards - ein Surfbrett - hat zwar kein großes künstlerisches Gewicht, aber ist viel größer als alle anderen, bunt bemalt und zum Wellenreiten geeignet. Seit 1999.

STIMMGABEL: Die Goldene Stimmgabel war von Anfang der 1980er bis 2007 ein Preis für deutschsprachige Musik(interpreten), den der Moderator Dieter Thomas Heck erfunden hatte - eine güldene Hand mit Stimmgabel.

PFOSTEN: Bei der ironisch gemeinten Trophäe Goldener Vollpfosten der Satiresendung "heute Show" mit Oliver Welke handelt es sich um angepinseltes Holz, einem Absperrpfosten an der Straße nachempfunden. Die ZDF-Redaktion, die die jährlich vergebene Negativauszeichnung eigens haptisch vom Requisiteur herstellen lässt, spricht sie Prominenten für besonders peinliche Aussagen oder Aktionen zu.

KRATZBAUM: Das NRW-Forum und die "Rheinische Post" verliehen am 19. Februar in Düsseldorf den ersten deutschen "Golden Kitty Award" fürs beste Katzenvideo, einen golden angestrichenen Kratzbaum. Das Internet ist voll von sogenanntem Cat Content, ausgezeichnet ist nun ein Handy-Video von Thomas Baitinger aus der Nähe von Bremerhaven.

PALME: Im Französischen heißt die wichtigste Auszeichnung des seit 1946 bestehenden Festivals von Cannes "Palme d'or" (Goldene Palme). Die Trophäe wurde mehrfach umgestaltet. Seit 1998 ist es ein in Zusammenarbeit mit Chopard entstandener handgemachter Palmwedel mit 19 Blättern, der auf einer Art Bergkristall-Quader liegt.

HIMBEERE: Die Goldene Himbeere (Golden Raspberry Awards; oft verkürzt zu "Razzies") ist ein Negativpreis und eine Spott-Trophäe, die 1980 von dem Cineasten John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben gerufen wurde. Die Nominierten bleiben der Witz-Show normalerweise fern.

BÄR: Der Hauptpreis der Berlinale (also der Internationalen Filmfestspiele Berlin) rührt vom Wappentier der deutschen Hauptstadt her. Die Vorlage stammt von der Künstlerin Renée Sintenis (1888-1965). Seit 1951 werden die tierischen Trophäen vom Unternehmen Hermann Noack aus Bronze hergestellt. Der "Goldene" Bär ehrt den besten Film im Wettbewerb. Silberne Bären gibt es zum Beispiel für die Schauspieler, die Regie und das beste Drehbuch.

Tobias Moretti mit dem goldenen Rehkitz
Tobias Moretti mit dem goldenen Rehkitz © APA/dpa/Jörg Carstensen

REH: Der Bambi wird als traditionsreichster deutscher Medienpreis seit 1948 jährlich vom Burda-Verlag ("Bunte") verliehen. Anfangs war die 28 Zentimeter hohe Trophäe noch aus weißer Keramik. Seit 1958 gibt es das Rehkitz aus Bronze mit einem Goldüberzug.

HUHN: Die Goldene Henne ist als Statuette tatsächlich ein stilisiertes Tier, obwohl der (oft als ostdeutsch bezeichnete) Preis von der Zeitschrift "Super Illu" sowie den Sendern MDR und RBB an die 1991 gestorbene Berliner Entertainerin Helga "Henne" Hahnemann erinnern soll. Verliehen wird die Henne seit 1995.

PANTHER: Beim Blauen Panther handelt es sich um den Bayerischen Fernsehpreis. Die Nymphenburger Porzellanfigur ist eigentlich weiß und die Pantherfigur sieht etwas abgemagert und aggressiv aus. Immerhin halten die Katzentatzen ein bayerisch-weißblaues Schild. Wird seit 1989 von Bayerns Landesregierung verliehen.

LÖWE: Das Filmfestival von Venedig gehört neben Cannes und Berlin zu den wichtigsten der Welt. Hauptpreis ist der Goldene Löwe, der sich, wie der Goldene Bär in Berlin, ans Stadtwappen anlehnt. Das Festival gibt es seit 1932, der Hauptpreis und seine Bezeichnung wechselten öfter. Erst seit Ende der 1940er ist vom (goldenen) Löwen die Rede.

 LEOPARD: Mit dem Goldenen Leoparden (italienisch: Pardo d'oro) wird bei dem seit 1946 ausgerichteten Filmfestival von Locarno seit 1968 der beste Spielfilm im Wettbewerb prämiert. Davor war es längere Zeit ein Segelboot, wohl in Anspielung auf die Seelage am Lago Maggiore. Die Geschichte des Leoparden ist verworren - ob sich die Katzen-Statuette aufs Stadtwappen bezieht, auf dem eigentlich ein Löwe ist, der aber früher leopardenähnlich schlank gewesen sein soll, ist unklar. Die Trophäe entwarf der Schweizer Bildhauer Remo Rossi (1909-1982).

BIBER: Was verleihen wohl die Filmfestspiele von Biberach an der Riß? Richtig! Einen Biber. Die knuffige Statuette wird als Preis bei dem Festival vergeben, das sich "Familientreffen deutscher Filmemacher" präsentiert. Das Fest gibt es seit 1979.

Der Nestroy: Elisabeth Orth mit der Trophäe, die nicht wie der Namensgeber ausschaut
Der Nestroy: Elisabeth Orth mit der Trophäe, die nicht wie der Namensgeber ausschaut © APA/HERBERT NEUBAUER

NESTROY: Seit dem Jahr 2000 werden in Wien Preise für die besten Saison-Leistungen auf österreichischen Bühnen sowie für die beste deutschsprachige Aufführung verliehen. Die Statuette nach einem Entwurf der Metallkünstlerin Gabriele Kutschera ähnelt einem Fächer.

MASKE: Die BAFTA Awards, der Preis der British Academy of Film and Television Arts, wird seit Ende der 1940er Jahre vergeben. Die bis heute verliehene Maske als Trophäe stammt von dem amerikanischen Bildhauer Mitzi Cunliffe aus den 1950er Jahren.

BÜSTE: Der spanische Filmpreis Goya ist nach dem spanischen Maler Francisco de Goya (1746-1828) benannt. Es handelt sich um eine Goya-Bronzebüste. Er wird von der Academia de las Artes y las Ciencias Cinematográficas seit 1987 vergeben. Auch der französische Theaterpreis Molière ist eine Büste des gleichnamigen Dramatikers (1622-1673), der etwa "Der eingebildete Kranke" schrieb.