Von 14. Juli bis 25. August dauert der Carinthische Sommer, zu Beginn der Festspiele soll der ganze Ossiacher See bei freiem Eintritt zur Bühne werden. Chöre und Blasmusikkapellen werden auf Schiffen und Pontons auf dem See spielen und singen, Freiwillige Feuerwehren sind an den Ufern mit Signallichtern und Folgetonhörnern ebenfalls zugange. Insgesamt sollen 1.000 Personen an der Wassermusik mitwirken. "Kärnten ist das Land der Musik und der Chöre. Die Einbeziehung kultureller und regionaler Initiativen ist ein Riesenpotenzial für die Entwicklung des Carinthischen Sommers", erklärte Bleck.
Bis die Festspiele mit einem Konzert des London Symphony Orchestras in Villach beendet werden, stehen einige Besonderheiten an. So wird es heuer wieder eine Kirchenoper geben, in den Jahren zuvor war sie aus Budgetgründen aus dem Programm genommen worden. Bleck entschied sich für die Aufführung von Gottfried von Einems "Jesu Hochzeit". 1980 war der Komponist für den Carinthischen Sommer mit diesem Werk beauftragt worden - da der Titel aber zu stark polarisierte, wurde es nicht in Ossiach aufgeführt. Die Oper soll Anfang August an fünf Abenden im Ossiacher Stiftshof in Szene gesetzt werden.
Neben den Aufführungen an den gewohnten Spielstätten soll es heuer aber auch Konzerte an anderen Orten geben. Werke von Schubert, Mozart, Schumann und Johanna Doderer werden auf Schloss Pöckstein (Bezirk St. Veit, 15. Mai) aufgeführt, auf Schloss Ebenthal bei Klagenfurt soll den Zuhörern am 21. August die "Faszination Barockmusik" vermittelt werden. Das Klösterle in Arriach bei Villach wird am 25. September Schauplatz für Franz Schuberts Winterreise, und am 16. Oktober werden im Festsaal des Kärntner Landesarchivs in Klagenfurt Werke von Bach, Strawinsky und Astor Piazzolla zu hören sein. An den fünf Juli-Wochenenden werden außerdem fünf Blechbläser und ein Schlagzeuger als musikalische Botschafter des Carinthischen Sommers entlang der Bahnlinie zwischen Villach, Klagenfurt und St. Veit unterwegs sein - mit Arrangements von Kärntner Volksliedern und Volksmusik im Gepäck.
Neben Konzerten mit Kammerorchestern (L'Orfeo Barockorchester, Venice Baroque Orchestra, l'arte del mondo) wird heuer ein Fokus auf Vokalmusik gelegt. Bariton Wolfgang Holzmair und Mezzosopranistin Bernarda Fink werden ebenso zu hören sein wie das Vocalensemble Lala, die Wiener Sängerknaben und die African Angels aus Kapstadt. Für den Jazz-Schwerpunkt sorgen Akkordeonist Vincent Peirani, Saxophonist Emile Parisien, der Klagenfurter Pianist Tonc Feinig sowie Marcus Wyatt & Language 12. Zeitgenössische Musik kommt beim Carinthischen Sommer 2016 vom Ensemble Phace, dem Countertenor Nicholas Spanos, dem Altenberg Trio, von der Pianistin Elisabeth Leonskaja und vom Pianisten Rudolf Buchbinder.