Zahlreiche deutsche Opernhäuser wehren sich gegen ausländerfeindliche Stimmungsmache und setzen dabei auf die Kraft der Musik. Unter dem Slogan "Oper ohne Grenzen - Konzert für eine offene Kultur" hat die deutschsprachige Opernkonferenz nun eine Konzertreihe angekündigt, die am 12. Februar in Dresden Premiere haben soll.

Der Platz vor der Semperoper ist seit mehr als einem Jahr regelmäßig Ort von Kundgebungen der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung. Die Opernmitarbeiter wollen das nicht länger hinnehmen. Die Wiener Staatsoper, ebenfalls Mitglied in der Opernkonferenz, entsendet aus Solidarität zum Dresdner Konzert ebenso wie zum geplanten Termin in Frankfurt (3. April) den afroamerikanischen Bassbariton Ryan Speedo Green aus dem Ensemble.

Christian Thielemann dirigiert

Zum Auftakt in Dresden wirken neben dem Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle, Christian Thielemann, unter anderen der Frankfurter Generalmusikdirektor Sebastian Weigle sowie die Sänger Rene Pape (Berlin), Mario Chang (Frankfurt) und Bogdan Baciu (Düsseldorf) mit. Weitere bereits fixierte Konzerttermine im Rahmen der Reihe sind am 18. April in der Deutschen Oper am Rhein, während die Berliner Opernhäuser am 29. Mai folgen. Leipzig plant einen Ballettabend.

"Die Semperoper darf kein Bühnenbild für Fremdenfeindlichkeit sein", sagte Dietmar Schwarz, Intendant der Deutschen Oper Berlin. Bei den Konzerten treten renommierte Künstler für zehn Euro Eintrittspreis auf und verzichten dafür auf ihre Gage. Nach den Worten von Bernd Loebe, Vorsitzender der Opernkonferenz und Intendant in Frankfurt am Main, könnten die deutschen Opernhäuser ohne Künstler aus dem Ausland dicht machen.

Die beteiligten Häuser wollten mit ihrem Schulterschluss darauf aufmerksam machen, dass interkulturelle Offenheit auch in anderen Bereichen der Gesellschaft möglich sei, betonte der amtierende Dresdner Opernchef Wolfgang Rothe.