Hat Adolf Hitler den Zweiten Weltkrieg überlebt? Immer wieder hat das Gerücht die Fantasie von Hobby-Historikern angeregt. Zwar ist sich die Fachwelt weitgehend einig, dass sich Hitler und seine Frau Eva Braun am 30. April 1945 im Bunker der Reichskanzlei in Berlin das Leben nahmen. Doch eine US-TV-Doku will jetzt Beweise gefunden haben, dass Hitler die Flucht gelungen sein könnte.
"Hitlers Flucht - Wahrheit oder Legende", heißt die achtteilige Serie, die Mitte Dezember auf dem TV-Sender History läuft. Ein Team um den früheren CIA-Agenten und Buchautor Robert Baer ist den Angaben zufolge in mehreren Ländern vermeintlichen Spuren Hitlers nachgegangen - unter anderem mit ausfeilter Technik. Die groß angelegte Dokumentation stützt sich auf Hunderte Geheimdokumente des FBI, die 2014 freigegeben wurden. Demnach haben noch Jahre nach Kriegsende FBI-Ermittler Hinweise auf Hitlers Verbleib unter anderem in Argentinien und Brasilien gegeben.
Der Tunnel
Zu den Drehorten gehört auch ein Tunnel zur U-Bahnstation am Platz der Luftbrücke am früheren Flughafen Tempelhof. Der bei den Dreharbeiten entdeckte Schacht soll 1945 die Verbindung zwischen dem Flughafen und dem "Führerbunker" sichergestellt haben. Ausgestrahlt wird die Dokumentation am 12., 13., 19. und 20. Dezember über History. Der Sender ist über mehrere Bezahlplattformen wie Sky zu empfangen. Gegründet wurde er als Spartenkanal, der sich auf Dokumentationen zum Thema Geschichte spezialisiert.
Weiteres Projekt
Die Dokureihe hat nichts zu tun mit dem jüngst angekündigten Hitler-Projekt von RTL, dessen Dreharbeiten 2016 starten. Im Mehrteiler wird der Aufstieg des Diktators aus der Sicht von drei seiner Kameraden aus dem Ersten Weltkrieg geschildert, darunter Karl Mayr. Er hatte Hitler zunächst bewundert, wurde später aber zu einem seiner schärfsten Kritiker. Die zehnstündige TV-Verfilmung soll mehr als 20 Millionen Euro kosten.