Viotti überzeugte am "Award Concert Weekend" am 8., 9. und 10. August in der Großen Universitätsaula die internationale Jury unter dem Vorsitz von Dennis Russell Davies in einem Konzert mit der Solistin Federica Lombardi und der Camerata Salzburg. Konkurrenten des Schweizers in dem Finale waren Jiri Rozen und Giedre Slekyte.
Der YCA ist eine Initiative von Nestle und den Salzburger Festspielen. Der Preis wird jährlich an einen jungen Dirigenten bis zu einem Alter von 35 Jahre verliehen, mittlerweile zum sechsten Mal. Der diesjährige Preisträger wird am 7. August 2016 das ORF Radio-Symphonieorchester Wien in einem Konzert in der Felsenreitschule im Rahmen der Salzburger Festspiele leiten.
"Es war ein Privileg, drei begabte junge Dirigenten bei der Arbeit zu beobachten. Alle drei haben eine brillante Zukunft vor sich. Aber die Jury meinte, dass der Gewinner - Lorenzo Viotti - an diesem Punkt seiner Entwicklung den anderen zwei ein paar Schritte voraus ist. Er steht in den Startlöchern dessen, was nach unser aller Meinung eine bedeutende Karriere wird", sagte Davies heute bei der Bekanntgabe des Preisträgers 2015.
Der Preisträger selbst meinte: "Ich konnte mit der Camerata Salzburg vom ersten Moment weg eine spezielle Beziehung erleben. Daher verspürte ich keinen Wettbewerbsdruck. Ich bin sehr stolz, und ich werde das nicht vergessen", freute sich Viotti.
"Der 'Nestle and Salzburg Festival Young Conductors Award' gehört nach sechs Jahren zu den bedeutendsten Awards weltweit und erleichtert den jungen Dirigenten den Start in eine internationale Karriere. Es ist großartig zu sehen, wie die bisherigen Preisträger ihren Weg gehen. Und ich bin fest davon überzeugt, dass auch Lorenzo Viotti die Startrampe Festspiele nutzen wird", erklärte Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. Besondere Berücksichtigung kommt beim YCA - neben dem klassisch-romantischen Repertoire - der Interpretation zeitgenössischer Werke zu.
Der am 15. März 1990 geborene Schweizer Lorenzo Viotti wuchs in einer italienisch-französischen Musikerfamilie auf und studierte Klavier, Gesang und Schlagzeug in Lyon. 2009 zog er nach Wien, um sich als Schlagzeuger zu spezialisieren und Orchesterdirigieren am Konservatorium Wien zu studieren. In dieser Zeit konnte Viotti bei zahlreichen Orchestern in Wien und auch bei den Wiener Philharmonikern Erfahrung als Perkussionist sammeln. Als Dirigent hatte Viotti 2013 sein Debüt im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins mit dem Akademischen Symphonie Orchester Wien.
Sein Dirigierstudium setzte Viotti bei Nicolas Pasquet an der Musikhochschule Franz Liszt in Weimar fort, was ihn zu seinem Debüt mit der Jenaer Philharmonie im Jahr 2013 führte. Im gleichen Jahr folgte sein erfolgreicher erster Auftritt mit dem Orchestre Philharmonique de Nice, welches Viotti mittlerweile regelmäßig dirigiert. Im Sommer 2013 erfolgte sein Operndebüt mit Mozarts Le nozze di Figaro im Schlosstheater Schönbrunn. Im selben Jahr gewann er den 11. Internationalen Dirigentenwettbewerb von Cadaques in Spanien, wo er sich gegen 70 Konkurrenten durchsetzen konnte, und auch den MDR-Dirigierwettbewerb.