So wenig Geld wie im Vorjahr gab es seit zehn Jahren nicht mehr für Kultur. Von 2013 auf 2014 (s. o.) sank das Budget um rund 1,7 Millionen Euro. Keine Rede mehr von den ursprünglich geplanten Förderungen in der Höhe von 29 Millionen Euro. Das geht aus dem Kulturbericht hervor, den Landeskulturreferent Christian Benger heute dem Regierungskollegium vorgelegt hat.

Auch die Zukunftsaussichten sind trist: „Aufgrund des hohen Spardrucks des Landes Kärnten muss für 2015 von einer weiteren Reduktion des Kulturbudgets ausgegangen werden“, ist auf Seite 22 des Kulturberichts zu lesen. Aus Bengers Büro hieß es hingegen: Weitere Einsparungen im Kulturbudget seien ausgeschlossen, „sie retten das Land mit einem Schuldenberg von über 3,5 Milliarden Euro nicht“.

Für 2016 kündigt Benger an, bei Broschüren, Drucksorten und der Transformale zu sparen und nicht bei den Kulturschaffenden, Initiativen und Vereinen. „Bestehendes absichern, bevor wir uns neue leisten“, sagt Benger zur Transformale – 300.000 Euro werden eingespart. Allein die Broschüre und ihr Vertrieb für den Kulturherbst haben bisher 250.000 Euro gekostet. „Da landete nichts bei den Vereinen, sondern nur bei Agenturen“, weist Benger auf weitere 250.000 Euro an Einsparungen hin.

Gespart wird auch beim Kulturbericht: Es wird keine gedruckte Broschüre mehr geben, der Bericht kann über die Homepage des Landes abgerufen werden.
Mehr Geld im Vergleich zu 2013 gab es 2014 für:

Museen, Archive, Wissenschaft. Größter Gewinner war das Freilichtmuseum Maria Saal mit 396.000 Euro (2013: 158.000 Euro). Das Landesmuseum, seit Jahren Sorgenkind, erhielt 2014 aus dem Kulturbudget um rund 200.000 Euro weniger.

Literatur. Hier stieg die Budgetkurve sanft von 293.172 auf 308.172 Euro. Bengers Amtsvorgänger Wolfgang Waldner hatte ja ein „Jahr der Literatur“ ausgerufen. Unter anderem wurden Vorlässe (Lilian Faschinger, Ingram Hartinger) angekauft, es gab Impulsförderungen (zwischen 8000 und 16.000 Euro) für die Kärntner Verlage.

Film, Kino, Video. Hier stiegen die Subventionen von 191.228 (2013) auf 307.370 Euro. Nachdem sein „Jahr des Brauchtums“ ziemlich schlecht ankam, betrieb Landesrat Benger mit einer offensiv gehandhabten Filmförderung Imagekorrektur und setzte auf Umwegrentabilität.

Kulturinitiativen. 771.699 Euro für Initiativen in Gmünd oder Bleiburg, Verein Panorama (Damtschach), Tonhof Maria Saal oder Amthof Feldkirchen. Größter Brocken: der Blaue Würfel in Klagenfurt samt „kidsmobil“ (rund 456.000 Euro).

In allen anderen Bereichen wurde die Unterstützung der öffentlichen Hand geringer. Heuer fielen dem Rotstift der „Kultur-Herbst“ und die „Transformale“ zum Opfer.

USCHI LOIGGE