Das nennt man wohl die große Runde: Las Vegas, Sydney, London, Paris, Berlin, Los Angeles, Seoul. Arnold Schwarzenegger war in den letzten Wochen weltweit unterwegs, um seinen neuen Film "Terminator: Genisys" zu promoten. Stets mit der obligaten Zigarre zwischen und einem coolen Spruch auf den Lippen.

Die Zigarren wechseln, der Spruch bleibt derselbe: I'll be back, ich komme wieder. Dabei ist die Ankündigung längst wahr gemacht. Er ist wieder da. Schwarzenegger, der Filmstar, der Actionheld. Die überlebensgroße Hollywoodikone mit dem Panoramagrinsen, dem Großraumbrustkorb, dem übernatürlich schönen Stenglisch, das nur Frank Stronach ähnlich klangvoll hinkriegt. Am 30. Juli wird er 68. Was ihn von Actionszenen nicht abhält. Im Gegenteil: In "Terminator: Genisys" kämpft er gegen eine computergenerierte Ausgabe seiner selbst. Nur ist die 30 Jahre jünger.

Aufdringlich, aber stimmig

Ein Mann im Clinch mit sich selbst: Das ist als Bild so aufdringlich, dass man es fast nicht hinschreiben mag. Aber was soll man machen: Es stimmt einfach so sehr. Dass der Mann, der als Gouverneur von Kalifornien zwischen 2003 und 2011 die achtgrößte Wirtschaftsmacht des Planeten lenkte, gern in der US-Politik verblieben wäre, hat er oft genug kundgetan. Zwar ist ihm als gebürtigem Steirer eine Kandidatur zum US-Präsidenten versagt, angeblich zogen ihn aber bereits 2008 sowohl John McCain als auch Barack Obama für ein Amt in Washington in Betracht. Und der liberale Republikaner und (nicht nur für US-Verhältnisse revolutionäre) Öko-Vordenker hätte in, sagen wir, Hillary Clintons erster Amtsperiode ab 2016 möglicherweise einen passablen Umweltminister abgegeben.

Wenn, ja wenn nicht 2011 öffentlich geworden wäre, dass Schwarzenegger, als seine Frau Maria Shriver mit dem gemeinsamen vierten Kind schwanger war, auch mit seiner Haushälterin ein Kind gezeugt hatte. Die düpierte Ehefrau reichte die Scheidung ein, Schwarzeneggers Politkarriere war gelaufen: Im prüden Amerika führt man sich nicht auf wie der Gemeindestier; schon gar nicht, wenn man in den Kennedy-Clan einheiraten durfte.

Sequels in Planung

Kleine Verhältnisse, große Ambitionen. Erhebliches Ego, geringe Impulskontrolle. Erwiesenermaßen kein haltbares Fundament für eine Politkarriere; doch wo funktioniert dergleichen noch? Im Showbiz, eh klar. Deswegen gibt Schwarzenegger nach einigen Hollywood-Kurzauftritten nun also wieder die unverrottbare Eisenfaust, in "Terminator: Genisys" sowie in zwei bereits angekündigten Sequels. Detto spielt er in der Neuverfilmung seines ersten Blockbusters "Conan" wieder mit, und sogar eine Fortsetzung der Komödie "Zwillinge" aus 1988 ist bereits in Vorbereitung: In "Drillinge" entdecken die ungleichen Zwillingsbrüder Arnie und Danny DeVito, dass sie noch einen dritten, verschollenen Bruder haben: Eddie Murphy. Was die Prognose einfach macht: Arnies akustisches Markenzeichen "I'll be back" wird demnächst zwischen Las Vegas, Berlin, Seoul noch öfter zu hören sein.