Sie gelten als der "schönste Betriebsausflug der Literatur". Und bringen Jahr für Jahr hoffnungsvolle Literaten an den Wörthersee, die sich hier mit einem Text der Jury stellen: die "Tage der deutschsprachigen Literatur".
Heuer sind gleich fünf Österreicher im Rennen: Die Klagenfurterin Anna Baar ("Die Farbe des Granatapfels" erscheint heuer bei Wallstein), die Wienerin Falkner, bekannt für ihre "Manifeste" (erscheinen im Residenzverlag), der Grazerin Valerie Fritsch (zuletzt "Winters Garten", Suhrkamp), Teresa Präauer ("Johnny und Jean" war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2015 nominiert) und der gebürtige Maria Saaler Peter Truschner ("Schlangenkind", "Das fünfunddreißigste Jahr").
Ein Preis weniger
Insgesamt lesen 14 Autorinnen und Autoren um den mit 25.000 Euro dotierten Bachmann-Preis. Anstelle von fünf werden heuer nur mehr vier Preise vergeben: Den vormals von den Verlagen gestiften Ernst-Willner-Preis hat 3sat übernommen, dafür ist der 3sat-Preis nun Geschichte.
Wie Organisator Horst Ebner bei der Präsentation der Teilnehmer am Donnerstag in Klagenfurt erklärte, gibt es auch bei der Preisvergabe eine Neuerung. Bisher wurden für jeden der Jury-Preise die Kandidaten neu nominiert. Es gab schon Fälle, wo ein Kandidat bei der Vergabe des Hauptpreises mit einer Stimme Rückstand unterlegen war und am Ende gar nichts bekam. "Ab nun ist der Verlierer einer Stichwahl für den nächsten zu vergebenden Preis gesetzt", erklärte Ebner.
Den Jury-Vorsitz hat Hubert Winkels von Burkhard Spinnen übernommen, mit Stefan Gmünder ("Standard"), Klaus Kastberger (Leiter des Literaturhauses Graz) und Sandra Kegel ("Frankfurter Allgemeine Zeitung") sitzen drei neue Mitglieder in der Jury. Sie diskutieren, streiten und urteilen gemeinsam mit Meike Feßmann, Hildegard E. Keller und Juri Steiner. Moderiert werden die 39. Tage der deutschsprachigen Literatur wieder von Christian Ankowitsch.
"Rede zur Literatur"
Eröffnet wird das Wettlesen traditionellerweise mit der Klagenfurter Rede zur Literatur, die heuer von Bachmann-Preisträger Peter Wawerzinek kommt und den Titel trägt: "Tinte kleckst nun einmal".
Im Vorfeld des Wettbewerbs wird der "Translatio", der Staatspreis für literarische Übersetzung, vergeben, er geht diesmal an Alena Blahova und Erich Hackl. Die Preisträger werden am 28. Juni im Musil-Institut geehrt. Bereits zum 19. Mal gibt es auch den Klagenfurter Literaturkurs (28. Juni bis 1. Juli).