Der Kurzspielfilm „Nabilah“ von Paul Meschuh gewann nach dem Jurypreis in Landshut nun auch den Student Award beim „45th Annual USA Film Festival“ in Dallas. Der 31-jährige Grazer, in München an der Hochschule für Fernsehen und Film ausgebildet, drehte seinen von der Grazer Art-Media produzierten 23-Minüter in bayrischen Steinbrüchen nach einer wahren Begebenheit:

Die junge Afghanin Nabilah wird durch einen Unfall schwer verletzt. Während ihr jüngerer Bruder Hassan Hilfe holt, wird die Frau von deutschen Soldaten geborgen und zur ärztlichen Versorgung mitgenommen. Doch Offizier Kraus sieht seine soldatischen Pflichten nach der Rettung noch nicht als erfüllt an und macht sich auf die Suche nach Nabilahs Bruder. Als er dabei Kontakt zu ihrer Dorfgemeinde aufnimmt, merkt er nicht, welche Konsequenzen das hat.
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Beim Landshuter Kurzfilmfestival wurde "Nabilah" heuer mit dem Sprungbrett Jurypreis ausgezeichnet. Aus der Jury-Begründung:
"Nabilah beeindruckt in mehrerer Hinsicht: Zum einen die technische Versiertheit. Mit reduzierten Mitteln wird - obwohl natürlich nicht in Afghanistan gedreht - trotzdem ein glaubwürdiges Setting vermittelt. Dann die durchwegs beklemmende Atmosphäre: Überwachung, Bedrohung, Misstrauen. Latentes Unbehagen zieht sich durch beiden Parallelwelten: dem Bundeswehrlager und dem afghanischen Dorf. Und es sind in der Tat extreme Parallelwelten, die - das erzählt der Film - nicht einfach durch Vernunft, Mitmenschlichkeit und Verständnis füreinander näher rücken werden.
Nabilah stellt sich nicht auf eine Seite, sondern fordert den Zuschauer heraus. Er ist kein Gutmenschen-Film, der für alle Verständnis aufbringt und den Zuschauer bei der Hand nimmt. Nabilah ist eher ein Schlag ins Gesicht. Nach dem Film ist man wach und hat Lust zu diskutieren."

Kurzkritik der Kleinen Zeitung über Meschuhs Film, der im März bei der "Diagonale" in Graz lief:
Talentprobe bestanden. Für "Nabilah" hat Paul Meschuh Klein-Afghanistan in Bayern errichtet, um dort im Schnee eine Kriegsgeschichte zu erzählen: Deutsche Soldaten helfen einem verletzten Mädchen. Eine Ehrverletzung nimmt ihren Lauf, eindringliche Bilder begleiten sie.

Paul Meschuhs bisherige Filme:

Bitches, Crack und Würschtlwasser (2007)
Verschleissteile (2010; Kurzfilm)
In der Mitte am Rand (2011; Dokumentarfilm)
Wie es uns gefällt (2012; Kurzfilm)

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