"Saugeil", findet Bandleader und Sänger Dominic Muhrer das Ergebnis: Österreich schickt The Makemakes mit ihrem Titel "I Am Yours" ins Song-Contest-Finale am 23. Mai in der Wiener Stadthalle. Fast 600.000 Zuseher verfolgten die Entscheidung Freitagnacht in ORF eins. Das Sieger-Interview gaben Muhrer, Bassist Max Christ und Drummer Flo X. Meindl (zwei wohnen in Mondsee, einer im salzburgischen Thalgau) im Kollektiv.
Es gab zwar schon davor gemeinsame Auftritte, aber offiziell gegründet habt ihr euch am 1. Mai 2012. Wieso am Tag der Arbeit?
THE MAKEMAKES: Zufall. Dieser Tag ist uns irgendwie in den Schoß gefallen. Aber das Datum ist immerhin ein Symbol dafür, dass wir hart arbeiten.
Was hat euch dazu gebracht, den ersten Schritt zu tun, sich dem ORF vorbehaltslos zu öffnen?
THE MAKEMAKES: Dazu hat sicher Conchita Wurst beigetragen. Da haben wir gesehen, dass der Song Contest in eine andere Richtung geht. Mit entscheidend war auch, dass er diesmal im eigenen Land stattfindet.
Wie offen seid ihr für Veränderungen?
THE MAKEMAKES: Grundsätzlich ist es so: Was die Musik betrifft, werden wir uns nicht verbiegen. Für keinen. Was hingegen die Show anlangt, lassen wir mit uns reden. Nur: die Haar’ schneiden wir uns bestimmt net ab!
Was werdet ihr jetzt, unmittelbar nach der Qualifikation, machen?
THE MAKEMAKES: Schauen, dass wir noch den letzten Schnee erwischen. Für ein bissl Snowboarden. Danach ist das vorrangige Ziel, darauf zu schauen, dass wir Österreich würdig vertreten.
Habt ihr mit dem Sieg gerechnet?
THE MAKEMAKES: Jeder der sechs Finalisten hätte Sieger werden können. Da hat halt die Hand des Publikums entscheiden müssen. (Anmerkung: Wohl eine Anspielung auf die "Hand Gottes", die nach Meinung des Schützen einst für ein spielentscheidendes Hands-Tor von Diego Maradona bei der Fußball-WM 1986 im Match gegen England sorgte).
Welche waren bei vergangenen Song Contests eure wichtigsten Eindrücke?
THE MAKEMAKES: Schon Udo Jürgens und Abba. Und dem Markus (Anmerkung: Bassist Markus Christ) hat die Mama immer wieder Lieder von dem Iren vorgespielt, der zwei Mal gewonnen hat. (Anmerkung: Johnny Logan, der auch noch ein drittes Mal, als Komponist für Linda Martin, siegte).
Für euren Song habt ihr in Los Angeles mit Jimmy Harry produziert, der auch schon mit Madonna, Kylie Minogue, Pink und Santana zusammengearbeitet hatte?
THE MAKEMAKES: Unser Traum ist seit jeher gewesen, einmal nach Los Angeles zu kommen. Und dort in einem Studio zu arbeiten. Das können wir also jetzt abhaken. Zu verdanken haben wir es dem ORF.
Was habt ihr dort noch nebenbei gelernt?
THE MAKEMAKES: Wir haben beide Seiten kennen gelernt. Die eine: Show, Stars, Party. Bist du auf der Seite des Schönen, geht alles gut. Die andere: Du hackelst und hackelst, versuchst es ein ganzes Leben, hast aber kein Glück. Hackelst weiter.Und wir haben auch erkannt, dass alles, was cool und hip ist, von dort ausgeht. Wir haben zudem noch einen Spot in der Mojave-Wüste gedreht, in dem auch Klapperschlangen vorkommen. Der läuft demnächst bei uns.
Euer Arbeitspensum bis zur Veranstaltung im Mai umfasst auch noch Auftritte von Prag bis Moskau, und solche in Österreich?
THE MAKEMAKES: Am 9. April sind wir live in der Grazer Generalmusikdirektion, am Tag danach im Stereo in Klagenfurt, am 15. April in Salzburg, am 16. April in Innsbruck und am 23. April in Wien.
Ihr kennt ja auch bereits diverse Acts aus anderen Ländern für das Finale am 23. Mai. Wie schätzt ihr eure Chancen ein?
THE MAKEMAKES: Italien spielt unserer Meinung nach alle Joker aus. Für uns könnte sich ein Platz unter den Top Ten ausgehen.